Name: Geboren als Richard Abernathy Bishop.
Wirklich oft bekommt er den Namen nicht mehr zu hören und sollte der Fall doch eintreffen, dann weiß er, dass er irgendwo einen Fehler gemacht hat. Für den engeren Kreis, also die Leute, denen er vertraut, ist er einfach nur Rick Bishop, und dabei belässt er es auch.
Die vielen Namen, und vor allem die vielen Identitäten, die sich in einer Geldkassette in einem Schließfach befinden, haben sich mittlerweile in solch einer Fülle angesammelt, dass eine Aufzählung gleich der namentlichen Liste der Beteiligten in der Bibel gleichkommen würde. Einzig allein die Identität, welche unter dem Namen James J. Huddleston wäre noch erwähnenswert. Vielleicht sollte man hier den Aufruf der heimischen Polizei von Liviona, Detroit wiedergeben: Wer etwas über den Verbleib von Mister Huddleston zu berichten hat, möge sich bitte umgehend bei der nächstgelegenen Polizeistelle melden.
Alter/Geburtstag: Geboren am 13.08.1961, was ihn nun noch 49 Jahre macht. Die 50 ist zum greifen nah, aber das würde ein Mann wie ihn doch nicht unruhig werden lassen, oder etwa doch?
Beruf: Was soll man beruflich machen, wenn man keine wirkliche Vorstellung hat und vor allem mehr oder weniger Talente besitzt, die andere nicht als das sehen wollen? Rick war schon immer jemand, der von allen etwas konnte, nie Probleme hatte, sich fehlendes Wissen oder Knowhow anzueignen; aber erschwerend kam hinzu, dass er selten etwas bis zur Perfektion verfolgte. Im reichte das Grundwissen, um an das Ziel zu gelangen. Menschen, die ihm in seinem Leben nahe standen, behaupteten immer, dass ihm das Glück stets in den Schoß fiel – ein Satz, den er (im wortwörtlichen Sinn sogar) zu seiner Lebensaufgabe machte. Er ist ein Schwindler. Aber einer mit Prinzipien, das sollte direkt an diesem Punkt genannt werden. Irgendwelche Tötungsdelikte (nicht einmal Suizide) kann man ihm nicht auf die Rechnung schreiben, auch, wenn manche das wohl gerne wollen würden.
Bereits während der Schulzeit verdiente er sich ein paar Cents dazu, in dem er Formulare und Unterschriften für seine Mitschüler fälschte. Rick ist niemand, der ein großes Repertoire an Können und Geschick mit den Händen aufweisen kann (nicht in diesem Fall), aber er fand immer einen Weg, anders an das Ziel zu kommen. Seine „Kunden“ waren zufrieden und somit er auch. Gelernt hatte er den bodenständigen Beruf eines Sattlers. Nichts, woran man sich heute noch erinnert. Man wollte die Welt sehen und das klappte immer am besten, mit dem nötigen Kleingeld, welches er sich stets durch kleine Betrügereien aneignete. Von Mal zu Mal wurde er mutiger, bis er das erste Mal eine Ehe schloss, um an das Geld zu kommen; nun, um sich vorerst einmal aushalten zu lassen. Etwas, bei welchem er definitiv geblieben ist.
Wie erwähnt, hat er seine Prinzipien. Er trachtet niemanden nach dem Leben; würde definitiv keiner Dame das letzte Hemd wegnehmen (nicht in diesem Fall) und sobald Kinder involviert sind, zieht er sich zurück. Ja, er liebt das Leben, das er führt; er verstößt oft gegen das Gesetz, aber er zerstört kein Leben. Gerne redet er sich ein, eine Art einfallsreicher Robin Hood zu sein, das lässt einen Abends definitiv besser schlafen.
Herkunft: Detroit. Eine Stadt, die er als seine einzig, wahre Liebe bezeichnet. Drei seiner Identitäten werden hier gesucht; sein Gesicht ist definitiv bekannt und doch kann er sich nicht losreißen, zieht es ihn immer wieder in diese Stadt. Er würde gerne seinen (hoffentlich bald beginnenden) Lebensabend hier verbringen. Irgendwo hoch über den Dächern der Stadt, in einem schönen Apartment. Das wäre der perfekte Abschluss.
Aussehen: Vor zehn Jahren wären folgende Worte, auf die Frage hin, wohl mit absoluter Überzeugung über Ricks Lippen gekommen. Stets war (und ist) er ein Mann, der sich viel Mühe um sein Äußeres gibt und auch eine Menge Zeit und finanzielle Mittel in dieses steckt. Doch, die Zeit ist eine gehässige Liebhaberin und vielleicht wurde er auch etwas zu arrogant und hat sich auf den Lorbeeren der früheren Arbeit ausgeruht. Natürlich redet er sich noch ein, dass das Folgende sich nicht auf seine Arbeit auswirkt, aber das stimmt so nicht.
Mit einer Größe von 1,89 Meter überragt er nicht selten seine Mitmenschen. Wie erwähnt, hat er stets viel Wert auf sein Äußeres gelegt, die richtigen Sportarten betrieben, um die eigentlichen, eh schon guten Attribute weiter zu unterstreichen. Viel Augenmerk hat er hier auf den Schwimmsport gelegt, was ihn ein nicht unbeachtliches Kreuz „schenkte“. Man sieht ihm die zwanzig Jahre in diesem Sport an und darauf ist er noch immer etwas stolz. Mittlerweile gesellen sich gewisse Körperteile jedoch zu dem „breiten“ Kreuz dazu. Man hat die ganze Arbeit ein wenig schleifen lassen, die schöneren Dinge im Leben genossen, was sich nun ein wenig im Bereich der Hüften deutlich mach. Zwar sieht er noch lange nicht so aus, wie manch andere in seinem Alter, die sich einen ansehnlichen Bauch aus Bier und Steaks angeeignet haben, aber auf die ersten Rettungsringe, die selbst unter dem maßgeschneiderten Anzug auffallen, sollte man Rick dennoch nicht ansprechen. Genauso handhabt es sich mit dem langsam wachsenden Doppelkinn. Es ist alles noch in einem gewissen Rahmen, aber es ist da.
Dunkelbraun sind die Haare schon lange nicht mehr komplett; an viel zu vielen Stellen hat sich das Grau durchgebissen. Dies ist jedoch etwas, was er definitiv begrüßt hat, denn die Haare zeigen sich in einem schönen Silber, nicht in dem dreckigen Grau, was er bei anderen so oft sehen darf. Und ja, es steht ihm und überdeckt gerne die anderen Defizite, wie er es nennt. Und es passt wunderbar zu den braunen Augen. Das einzige Gute am Älterwerden.
Sein Kleidungsstil ist angepasst an die Situation. Dennoch bevorzugt er den gespielt legeren Kleidungsstil. Im Grunde ein Mischung aus Anzügen und Jeanshosen; wobei eine dunkelrote Lederjacke wirklich zu seinen Lieblingsstücken zählt und er sie wann immer trägt, wenn es angemessen ist.
Charakter:
Wie charakterisiert man jemanden, der sein Geld damit verdient, seinen Charakter wie ein Chamäleon sein Äußeres der Situation anzupassen? Im Grunde muss man wohl definitiv jemand sein, den der Fachmann ohne Umschweife sanguinische Züge zuschreiben würde.
Vieles, was Rick tut, basiert auf gefühlsmäßigen Entscheiden, auch, wenn es auf den ersten Blick nicht so wirkt. Das ist doch definitiv eine der größten Schwächen. Es ist nicht so, als würde er sich in seinen Handlungen verlieren (sprich, in die ausgewählten Damen verlieben oder so etwas, das glaubt er nicht einmal), aber die Prinzipien, die allesamt darauf basieren, sprechen diesen Teil schon gut und gerne an. Vielleicht mag es für den Außenstehenden nicht so wirken, aber er lässt sich viel zu oft davon lenken. Neue Gefühle entstehen bei ihm schnell – sind jedoch auch genauso schnell wieder verschwunden. Rick hält nicht lange an etwaigen Dingen fest, sondern fährt ziemlich schnell weiter. Ist er am Morgen nach einer Sache (oder auch einer Person) angetan, so kann sich dieses zur Mittagsstunde schon wieder ändern.
Man mag meinen, dass er neuen Dingen gegenüber aufgeschlossen ist, aber das ist er definitiv nicht. Rick hasst neumodischen Kram; er hasst Dinge, die er nicht früher schon einmal durchlebt hat. Er muss über alles und jeden die Kontrolle haben und neue Dinge haben dieses selten dabei. Zwar ist er spontan, kann sich den Situationen anpassen, aber im Grunde ist dies auch nur etwas, was er die letzten Jahre trainiert hat. Sobald die Situation im trockenen ist, fordert sie ihren Tribut. Alles wird danach viel zu heftig durchgearbeitet im Kopf. Zum Glück sind es nur kurze, heftige Ausbrüche, denn wie erwähnt, hängt er sich nicht lange an solchen Dingen auf, dann jedoch aber sehr intensiv. Hier kann es sein, dass die sonst so beständig "gute Laune" gänzlich verflogen ist, er mehr wie ein mürrischer, alter Köter wirkt oder sich gar gänzlich mit einer Flasche Wodka zurückzieht. Selten bekommt man davon was mit, aber wenn, sollte man es vielleicht unkommentiert lassen, da es selbst für Rick nicht in seine Welt passt.
Intensivität ist ebenso etwas, was man definitiv in Zusammenhang mit seinem Namen nennen sollte. Alles, was er tut, tut er mit einer Begeisterung, die stets ihres gleichen sucht. Immerhin wirkt es so. Er kann sich ohne Umschweife in den Situationen verlieren und zwar so weit, dass er seine eigenen Geschichten glaubt. Nicht selten ist er überrascht, wenn man ihn auf eine Geschichte anspricht, die er erfolgreich verkauft hat, jedoch schon zu den Akten gelegt hat und sich mit der aktuellen Geschichte beißt. Nicht selten hat er überlegt, über all das Buch zu führen, aber der administrative Aufwand wäre definitiv zu groß.
Definitiv ist eine Zutat zu seinem Erfolg der Punkt, dass er sich für viele Dinge interessiert, und sich auch das dazugehörige Wissen aneignet. Nie bis zur Vollendung, sondern nur so viel, wie er für die Situation braucht. Rick ist ein großartiger Zuhörer, der jedes noch so kleine Detail für die Dauer der Sache sorgsam abspeichert und dann, wenn er es braucht, immer direkt zur Hand hat. Neue Kontakte aufbauen ist für ihn ein Leichtes und auf Grund des guten Allgemeinwissens und der perfekten Anpassungsfähigkeit, ist er auch ein gerngesehener Gast bei verschiedenen Anlässen. Und große Anlässe liebt er. Ihn als Partytier zu bezeichnen wäre auch wieder falsch, im Grunde ist es mehr ein Jagdgebiet. Rick kann auf allen Parketten tanzen, mit viel Ausdauer.
Wie man vielleicht schon unschwer bemerken konnte, gehört er zu den sogenannten „Strohfeuer“ Menschen. Wenn er etwas tut, dann tut er es mit einer enormen Aktivität und ebensolchen Enthusiasmus. So schnell wie sich das Feuer jedoch auch entflammt hat, genauso schnell zieht es sich auch wieder zurück, wenn es nicht immer wieder entfacht wird. Rick verliert schnell das Interesse an Dingen oder auch Menschen, sodass er auch bei sich selbst, immer wieder Öl reingießen muss.
Ihn mit schlechter Laune zu erleben, ist eine große Seltenheit. Nun zu behaupten, er hätte sie nicht, wäre schlichtweg gelogen, er hat einfach gelernt, das wahre Gesicht zu verstecken und das mit sich auszumachen. Selbst die Menschen, mit denen er sich stets umgibt, die er vielleicht sogar als Vertraute betiteln würde, sehen auch nur diese Maske. Vielleicht ist es der Beruf, die Aneinanderreihung von Lügen, die sein Leben ausfüllen, die dafür gesorgt haben. Er hat keine Vertrauensprobleme, er behält nur gerne gewisse Dinge für sich.
Rick hat keine Probleme, andere von seiner Meinung oder seinen Ansichten zu überzeugen. Wie erwähnt, ist er ein gerngesehener Gast. Dieses scheint auch damit zu tun zu haben, dass er ein lebhafter Kommunizierer ist. Seine Gestik und seine Mimik sind expressiv. Nicht selten redet er sich schnell in Rage; dass er es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, dürfte an diesem Punkt nicht wirklich überraschend sein. Der Mittelpunkt ist sein liebster Platz und er hat es nicht gerne, wenn ihm dieser abschätzig gemacht wird.
Ava-Vorlage: James Caviezel
Hauptfigur oder Nebenfigur: Nebenfigur, denke ich
Im Falle meines Verschwindens: Da es ein Gesuch ist, Weitergabe. Steckbrief darf dann als Vorlage genutzt werden.