Hauptraum

[Allegra Dominguez]

"Vorerst wird der Tempel sicher sein", stimmte Allegra Javier zu. Wie viele Schutzrunen hatte sie gezeichnet, wie viel Kraft war bisher schon in jene Zeichen geflossen, die ihre Entdeckung verhindern würden? Andererseits war eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf, die sie daran zu erinnern versuchte, dass es nicht unmöglich war, etwas zu finden, was man nicht sah - man konnte es immer noch spüren, riechen, hören... nicht zuletzt durften sie die Schatten nicht unterschätzen. Es war eine fiese kleine Stimme, und Allegra beschloss, sie zunächst einmal zu überhören.
"Wenn wir die Verhüllten abfangen wollen, müssten wir bald aufbrechen; die ersten werden bereits auf dem Weg sein", fuhr Allegra fort, und ihre Stimme konnte nicht verhehlen, dass ihr dieser Plan nicht so recht behagte. Mit mehr Menschen in unmittelbarer Nähe von zwei Gruppen sein, die sie nicht sehen durften, klang nicht überzeugend. Es sei denn... "Wenn wir ziemlich nah an der Laete-Mündung lagern würden, müssten wir eigentlich die meisten erreichen. Nur welchen anderen Weg sollen wir sie gehen lassen?" Einen, auf dem man sich nicht verlaufen konnte, der halbwegs sicher und nicht zu lang war, um die Anreise zu gefährden?
"Oh, hätten wir es nur früher gewusst!" Stöhnend schloss Allegra die Augen.

[May Comida]

May stimmte den beiden zu. "Ein Umweg lässt sich wohl nicht umgehen." Sie nickte nachdenklich. Nun sie war bisher IMMER auf diesen Weg gekommen. Der Dschungel, so sehr sie auch das Grün liebte, war ihr doch nicht geheuer. Mit all den Sachen die darin steckten. Und schließlich waren sie sicherlich nicht das einzige, was nicht gesehen werden wollte. Dafür hatte sie schon zu viele Erfahrungen mit Schatten und anderen menschlichen Verfehlungen.
"Wer kennt sich im Dschungel aus? Wer kann schnell Wege bahnen?" Fragte sie in den Raum hinein.

[Javier Santos]

Ja, endlich ein Plan...und wer führte ihn aus?
Er hob die Hand.
"Natürlich kenne ich Schleichwege. Sie sind sicher nicht bequem und wir werden länger brauchen." meinte er.
"Aber allein lassen sollten wir den Tempel auch nicht, oder?" grinste zu May hinüber, die bereits Schweißausbrüche bekam an den bloßen Gedanken an einen Dschungelmarsch.
"Die anderen helfen auch bei den restlichen Vorbereitungen und ich werde aufbrechen." bestimmte er. "Was meint ihr?"

[Allegra Dominguez]

"Ich werde dich begleiten, Javier." Allegra nickte langsam, mehr an sich selbst gerichtet. Immerhin lebte sie auch schon mehr als ein Jahrzehnt im Dschungel, und bisher hatte sie sich auf dem Rückweg noch nie verirrt. "Sie werden nicht alle gleichzeitig kommen, und wir werden dort auch nicht Ewigkeiten warten können, also müssen wir in der Lage sein, mehrere Gruppen zu führen." Mit etwas Glück trafen sie noch auf Miguel, und falls Diego der Meinung war, dass sie es sich leisten könnten, diesen Santiago und seine Leute aus den Augen zu lassen, wären sie schon einmal zu viert - wenn Ruby noch mitkam, sogar fünf. In drei bis vier Gruppen sollte es ihnen möglich sein, alle Verhüllten zu führen - und vielleicht fanden sie eine Möglichkeit, eine Warnung vor Ort zurückzulassen.
"Unsere Vorbereitungen hier sind ziemlich weit", wandte sie sich in Mays Richtung. "Wenn Yane dir hilft, müsstet ihr das schaffen - und Ruby..." Sie blickte zu der anderen Priesterin, die sich ihnen ebenfalls für den Weg zur Laetemündung anschloss. Ein Tempelwächter und zwei Priesterinnen - damit sollte das Rad des Mondes bis zu ihrer Rückkehr gewappnet sein. Natürlich wäre Yane auch eine gute Unterstützung im Dschungel, nur fand Allegra, dass dem jungen Mädchen Abstand zu Santiago gut tun würde. Zu ihrer eigenen Sicherheit.

[May Comida]

Comida atmete unwillkürlich auf, als sich Javier so bereitwillig entschloss es in die eigenen Hände zu nehmen. Und auch Allegra.. Nun, sie hatte es lieber wenn die jüngere Priesterin hier mit den anderen zusammen war, aber das konnten sie sich zur Zeit einfach nicht leisten.
May nickte den beiden anderen entschlossen zu: "So werden wir das machen.. Das schaffen wir. Ich werde euch noch eine Kleinigkeit für den Weg fertig machen."
Sie grinste leicht zu Javier rüber, keine zehn Pferde hätten sie wohl in den Dschungel mit all seinen Fallen, wilden Tieren und verrückten Weg gebracht. Aber gut.. 11 Pferde wiederum schon.
"Ich werde hier alles vorbereiten. Während ihr die Selenisten herbringt." Das meiste war schon getan. Am Ehesten würde sie wohl für weitere Schutzzauber sorgen.
May hielt beiden Proviant entgegen. "Aber Javier, iss nicht alles auf einaml auf. Und Allegra.." Auch sie bedachte sie mit einem fast mütterlichen Blick. "Sende nicht zu viele Rauchzeichen."

[Javier Santos]

"Also abgemacht. Wir brechen auf, Allegra." Entschlossen und freundlich nickte er und nahm dann May grinsend das Lunchpaket ab.
"Schleichen wir uns an den Gringos vorbei!"

tbc: unterer Lauf der Laete?

[Allegra Dominguez]

"Mit Javier als Begleitung?" Allegra hob skeptisch die Brauen, während sie den letzten Stapel Geschirr abstellte und sich die Hände abwischte. "Unwahrscheinlich. Ich habe doch schon alle Begründungen, warum Rauchzeichen schlecht für mich sind, oft genug gehört." Lächelnd nahm sie May das Päckchen ab. Sie würden den Proviant gut gebrauchen können, denn selbst wenn sie sich beeilten, würden sie den Wasserfall erst in Stunden erreichen - und bis zur Mündung war es dann noch ein guter Fußmarsch.
"Ich hole nur eben meine Tasche", sagte sie an Javiers Richtung. Und ein Haumesser, fügte sie in Gedanken hinzu, würde auch nicht schaden. "Wir treffen uns draußen. Oh - und wir sollten etwas von dem Sand mitnehmen, den ihr normalerweise auf den Weg streut. Nur für den Fall, dass wir doch eine Strecke kennzeichnen müssen."

tbc: Hochplateau

[May Comida]

Nachdenklich beschäftigte sich May mit den Essensvorräten im Tempel. Die Gläubigen würden wie jedes Mal einige Vorräte mitbringen, dafür galt es im Vornherein schon eine gewisse Struktur vorzubereiten und Platz zu machen.
Hoffentlich würde das alles gut gehen. Es war wirklich zum Haare ausraufen, dass wenn etwas schief laufen musste, auch alles andere im Chaos versinken musste.
"Ruby," Rief sie erfreut aus, als diese den Hauptraum betrat. "Gut, dich zu sehen. Kannst du mir mal helfen, diese Kiste rüberzutragen? Für mich alleine ist sie einfach zu schwer.." May betrachtete Ruby von Kopf bis Fuß. "Gut schauste aus." May grinste. Wenn sie durch den Dschungel wanderte, hatte sie das Gefühl, dass ihre Haare durch die hohe Luftfeuchtigkeit für Wochen nicht zu bändigen wären. Ruby schien das weniger Probleme zu bereiten.

[Ruby Pires]

"Wenn man Stress gewöhnt ist-" Sie ließ den Satz mit einem Grinsen einfach mal im Raum hängen.
Sicher, so ein Marsch durch den Dschungel war kein Zuckerschlecken, insbesondere dann, wenn einen den ganzen Weg über die ständige Angst begleitete, auf eine der beiden Truppen zu stoßen die derzeit irgendwo im Dschungel lagerten. Sonniges Gemüt sei Dank, konnte allerdings nichtmal das Ruby die Laune verhageln. Würde schon alles gut gehen. Irgendwie.
"Und wohin damit?"
Beherzt packte sie mit an. Schleppen und Rumräumen waren ja kein Ding, nur war Ruby für eine Wirtin erstaunlich kürmelig und behielt am besten in totalem Chaos den Überblick. Das Regime beim Aufräumen überließ sie demnach liebend gern May.

[May Comida]

"Das stimmt, bei dir ist immer viel los." Lachte May. Also für Atempos Verhältnisse natürlich. Doch wusste sie, dass die alten Einwohner von Atempo nicht gerade die einfachsten Kunden waren. Jeder brauchte seine Extrawurst. In einer großen Stadt konnte man sich das Verhalten als anonymer Bewohner gar nicht leisten..
"Ist in Atempo noch viel passiert in meiner Abwesenheit," Fragte May neugierig nach, während sie Ruby zeigte, wohin sie die ganzen Sachen hinräumen konnte. "Hast du die Expeditionsmitglieder kennen gelernt?"