Gebets- und Meditationsraum

[Narracion]

Der Raum hat einen quadratischen Boden, doch nach etwa zwei Metern beginnen die Wände, einander pyramidenförmig anzunähern. In die so entstehende Spitze der Decke ist ein faustgroßer Quarzstein eingesetzt, durch den Licht in den Raum fällt und durch polierte Silberspiegel aufgefangen und zurückgeworfen wird. Nachts kann der Raum durch Feuerschalen auf dem Boden erhellt werden - oder durch batteriebetriebene Lampen.

An den vier Wänden sind Zeichnungen der vier Selenen: identisch aussehende Frauenfiguren, über deren rechter Schulter jeweils der ihnen zugeschriebene Mond gemalt ist. Abgesehen von dieser Variation unterscheiden sich die Zeichnungen nicht und sind auch durch keine weiteren Symbole oder Inschriften ergänzt.

Unter einem auf den Boden aufgemalten Mond in der Mitte des Raums ist ein Hohlraum nachträglich angebracht worden, in dem in einer Stahlkassette der zweite ewige Stein versteckt ist, der im Rad des Mondes bewacht wird. Wenn auch gut verfugt, so kann der Mond komplett gedreht und anschließend als Deckel vom Hohlraum gehoben werden. Die Stahlkassette ist mit modernen Schlössern gesichert, deren Schlüssel eine der Tempelwachen trägt.

Neben den Spiegeln und den Feuerschalen besteht das Mobiliar aus vier Hockern, auf die man sich während der Meditation oder des Gebets setzen bzw. knien kann.

Die Tür, die von innen teilweise mit der Zeichnung einer Selene überzogen ist, lässt sich jederzeit durch einen Mechanismus über einen Trittstein öffnen, der sich zwar kaum von den übrigen Bodensteinen unterscheidet, aber von Eingeweihten dennoch leicht zu finden ist. Tritt man auf den Stein, öffnet sich die Tür nach außen.

[Narracion]

[Javier Santos]

cf.A ußentreppe
Javier betrat den Gebetsraum. Ja, schön kühl war es hier. Den ganzen Tag war er in der Hitze rumgelaufen und hatte nach Fremden Ausschau gehalten. Er war in Richtung Handelsposten gegangen- hatte aber nichts bemerkt oder gespürt.
Er setzte sich auf den Boden und betrachtete die Zeichnungen der Selenen. Obwohl Allegras und seine Visionen sich nach Veränderung und Chaos anfühlten, empfand er hier Ruhe. Eine Bedrohung hatte er bei seinem "Rundgang" nicht verspürt. Vielleicht war die Gefahr abgewendet? Sollte er noch mal ins Dorf gehen?
Er sah sich weiter die Zeichnungen an und ließ dabei seine Gedanken wandern. Er sah sich selbst in den Spiegeln. Wie würden die Selenen ihn sehen? Klein, ängstlich, zergrübelt? Er schnitt dem Spiegelbild eine Fratze. Nein! Er lächelte.
In 4 Tages war Vollmond und somit das Ritual und das war wichtig. Er wollte die Bedrohung nicht ignorieren. Gut er wollte am liebsten, aber... Er wollte nicht glauben, daß der Tempel wirklich in Gefahr war...nur eine Beunruhigung...nicht weiter.
Er hielt noch einen Moment inne, schloß die Augen und lauschte.
Huh, kühl. Er lachte und raffte sich auf. Er blickte voller Vorfreude auf das Vollmond-Ritual. Genau so! Er würde jetzt erstmal zu den Tempelpriesterinnen gehen, Allegra und May könnten ihm noch mal den Kopf zurechtrücken. Und ein bißchen helfen konnte er ja auch.

tbc:tunnel

[Narracion]

[May Comida]

May saß versunken auf einem der Hocker. Sie war in diesem Raum schon seit mehreren Stunden und hoffte durch Gebete und Meditationen klarere Visionen zu erhalten. Aber all das was sie sah, konnte sie nicht richtig zusammenfügen. Ein Boot, Javier im Wirtshaus, eine Kugel, Schatten, viele Schatten, Schatten die sich in Menschen verwandelten und welche, die sich auflösten, Schatten von vorstehenden Ereignissen und von Tempelwächtern, die zum Tempel eilten. Nein, das alles war nicht sonderlich aussagekräftig.
May schüttelte ihren Kopf. Normalerweise war sie immer recht froh, dass sie die Gabe des Sehens nicht hatte. Vieles bedurfte des richtigen Lesens und Kombinierens. Und dafür war sie eindeutig zu bodenständig. Aber heute hätte sie es schon praktisch gefunden.
Ach, sie brauchten einfach die Seherin.
May erhob sich langsam und verließ den Raum. Sie sollte Essen vorbereiten. Das gelang ihr immer.

tbc: Schlafbereich

[Narracion]