Steg

[Viktoria Klein]

"Nun.." Erhob Viktoria nun auch ihre Stimme. "Anscheinend stimmen alle überein, dass Garcia für Geld alles tun würde. Wie wäre es, wenn wir ihm das Bewachen gegen ein entsprechendes Entgelt überlassen und eine Liste mit allen Gegenständen von ihm unterzeichnen lassen. Er haftet dann." Und falls die Ausrüstung immer noch mehr Gewinn einbringen würde als sein Wort:
"Vielleicht versprechen wir ihm zudem einen netten Zusatz, wenn die Sachen ohne Mängel an uns zurückübertragen werden." Viktoria ließ einen Blick über die Anwesenden gleiten und blieb zuletzt bei Bueno hängen.
"Zur Sicherheit." Fügte sie letztlich hinzu.

[Scott Mitchell]

Scott zwinkerte Delia belustigt zu. Wahrscheinlich würde er gar nicht auf die Idee kommen, unter den Verdächtigen gezählt zu werden, hätte Delia nicht den kleinen Spruch gemacht.
"Ich beschaffe mir mein Geld lieber auf legalem Wege. Das dauert zwar länger, verfolgt einen aber nicht." Und grinste Delia schief zu.
Er trat einen kleinen Schritt zurück, als eine der Leiterinnen der Expedition mit Gefolge auf die Gruppe traf und hörte ihr mehr oder weniger interessiert zu. Zumindest bis die Sprache auf Träger kam.
"Träger?" Echoete er interessiert und blickt Mercedes Bueno unverhohlen an. "Für was genau suchen Sie Träger?"

[Garcia Blanco]

Von seinem Platz aus, der mitten im Weg für jeden war, der an oder von Bord der MS Caminante wollte, verfolgte Garcia das Treiben der Expedition missmutig. Wenn ihn Bestechungs- und Lizenzgelder für die Anwesenheit von Gringos oder Pack aus der Stadt entschädigten, war er ja bereit, einiges zu ertragen, aber dieses Geschnatter und ständige Gequassel.. Unwillkürlich machte er ein paar Knicke in die Papiere der Expedition, als seine Finger sich um das Papier herum verkrampften.
Sein Blick schweifte hinüber zum Frachtunterstand. Ob das Zeug, das die dahingeschleppt hatten, da nun liegen bleiben sollte? Und was das wohl war...
Zu gern wäre er hinüber gegangen und hätte das gleich überprüft, als der Professor auch schon zurückkam, und erst da fiel es Garcia wie Schuppen von den Augen: Er hätte die Gelegenheit nutzen und wenigstens eines der Papiere verschwinden lassen sollen, um doch noch abkassieren zu können!
Verärgert blickte er in den Himmel. Heute war doch einfach nicht sein Tag! Und war da etwa ein Flugzeug in einiger Entfernung? Bah, das waren doch sicher wieder die Nervensägen von Auf, auf und davon, diese Möchtegern-Piloten! Wenn die wieder hier wasserten, um ihn zu bequatschen, ob er nicht ihre Flugblätter hier aushängen.. ah, gut, das Flugzeug drehte schon ab. Wenigstens etwas. Da konnte er sich ja wieder mit dem Professor unterhalten, der nun tatsächlich auf das Zeug im Frachtunterstand zu sprechen kam. Halleluja, es gab vielleicht doch noch Zeichen und Wunder!

[Mercedes Bueno]

Überrascht blinzelte Dr. Bueno Scott an. Wer war das.. ah ja, der Mann, den sie ignoriert hatte. Sollte es tatsächlich so leicht sein..? "Wir sind auf einer Expedition in den Dschungel und benötigen Träger für unsere Ausrüstung und Vorräte. Wenn Sie Interesse haben - ich bin gleich bei Ihnen." Sie hob kurz einen Zeigefinger. Erst musste sie aber die Sache mit dem Aufseher ins Rollen bringen.
Scheinbar hatte auch Senorita Sanchez nichts gegen diesen Plan einzuwenden, und so nickte Dr. Bueno entschlossen. Manchmal musste man sein Bauchweh einfach vergessen und einen dicken Strich unter die Sache machen, damit es weiterging. "So machen wir es. Wenn Geld ein Anreiz für seinen Ehrgeiz ist, wird es herhalten müssen." Sie blickte kurz zu Sébastien, ehe sie den Kopf wandte und Professor Williams ein Zeichen gab, dass es keine Einwände gab. Hoffentlich kostete dieser Aufseher nicht mehr, als er wert war! "Senorita Klein, bereiten Sie diese Liste doch schon einmal vor. Am besten nehmen Sie diese Checkliste", sie zog ihr Notizbuch hervor, blätterte kurz darin herum und riss dann mit leichtem Bedauern eine Seite heraus, "dafür zur Hilfe." Auf der Seite waren in kleinen, akkuraten Buchstaben alle Ausrüstungsgegenstände aufgelistet; Dr. Bueno hatte daran überprüft, ob auch alles für den Transport zum Hafen vorbereitet worden war, weshalb an jedem Gegenstand ein kleiner Haken zu finden war. "Die übrigen von Ihnen können sich dann zum Aufbruch fertig machen; ich denke nicht, dass es länger als eine Viertelstunde dauert. Der junge Mann am Unterstand, Miguel, bringt uns dann ins Dorf."
Sie leckte sich die Lippen und wandte sich dann, da aus ihrer Sicht erst einmal alles Wichtige gesagt war, wieder an Scott. "Hätten Sie denn Interesse an dieser Aufgabe?"

[Delia Sanchez]

Delia Sanchez
"Das ist gut zu wissen. Das ist schon einmal eine ehrliche Haut mehr als vorher." Sie quittierte ihre Worte mit einem Schmunzeln, ehe sie sich auf Dr. Bueno konzentrierte.
Delia blickte auf, als Dr. Bueno sich nun auch zu Ihnen gesellte und schob ihre Daumen in die Taschen ihrer Hose.
So direkt hatte sie nichts dagegen einzuwenden, dass Garcia auf ihre Sachen aufpasste. Vielleicht würde es sogar einfacher werden, ein paar Dinge zu manipulieren. Da war sie sich allerdings auch noch nicht ganz sicher darüber. Hm, mal schauen was kommen wird. Vielleicht würde auch etwas Ablenkung ausreichen.
"Wahrscheinlich wird es ausreichen, wenn man ihm sagt, dass wir noch länger hier verweilen, sollte etwas der Ausrüstung verschwinden." Delia grinste selbstsicher und warf einen Blick zu Garcia hinüber, dessen Aufmerksamkeit mittlerweile allerdings auf etwas anderes gerichtet war. Ihr Blick wanderte ebenfalls zum Himmel. Auch sie meinte ein Flugzeug zu erkennen und sie fragte sich, was es in dieser Gegend zu suchen hatte.

Langsam setzte sie sich in Bewegung und folgte gelangweilt den anderen.

cf. irgendwo

[Sebastien Lemaitre]

Auch Sébastien sah nun hoch zum Himmel, kniff die Augen zusammen und versuchte zu erkennen, was da flog. Aber die Maschine war doch recht weit weg und entfernte sich bereits wieder. Sein Blick wanderte rüber zum Verwalter, dann zurück in die Runde. "Eine Mischung aus Geld und Drohungen wirds schon tun", hielt er optimistisch fest und nahm dann positiv überrascht zur Kenntnis, dass Bueno ihm nicht nur keine spezifische Aufgabe auftrug, sondern sich offensichtlich auch um die Anstellung der Träger selbst zu kümmern gedachte. Parfait!

Er beäugte Scott kurz, nickte dann auf ihre Anweisung hin, sich auf den Aufbruch vorzubereiten und machte sich auf den Weg zum Frachtunterstand, wo der junge Einheimische wartete, der sie zum Dorf bringen sollte. Auf dem Weg kam er am Prof und dem Verwalter vorbei und schliesslich an Teo. "Sieht so aus, als ob es nun tatsächlich losgeht", sagte er und stoppte kurz bei ihr. "Ich werde versuchen, jeglichen Jaguaren aus dem Weg zu gehen." Er lächelte. "Alors... à bientôt", erklärte er zum Abschied, fasste sich dabei kurz durch das Hemd an den Talisman um seinen Hals und marschierte schliesslich weiter zum Frachtunterstand, wo sein Gepäck auf ihn wartete.

tbc Handelsposten / Frachtunterstand

[Teo Howard]

Einen halben Liter Wasser später kehrte Teo mit einem gut gefüllten Karton auf den Armen wieder vom Schiff zurück auf den Steg, quetschte sich an Garcia vorbei, der glücklicherweise zu sehr mit seinem Gespräch mit dem Professor beschäftigt war, um einen genaueren Blick auf den Inhalt werfen zu wollen, und lief dabei Sébastien beinahe in die Arme.
"Wir sehen uns", sagte sie grinsend, auch wenn sie ein bisschen schlucken musste. Da ging er hin, ihr Talisman. Hoffentlich sahen sie sich nicht zu früh wieder, etwa auf dem Weg zum Tempel!
Sie stellte den Karton leise klirrend zu ihren Füßen ab, stemmte die Hände in die Seiten und blickte sich suchend um. Wenn jetzt niemand den Karton für Miss Ruby haben wollte, würde sie ihn wirklich wieder mit an Bord nehmen! Aber das wäre das erste Mal seit.. ja, irgendwie seit immer.

[Viktoria Klein]

Viktoria nickte geschäftlich und nahm die Checkliste von Senora Bueno entgegen. "Ich werde mich gleich dran machen."
Aus ihrer Handtasche holte sie einen DinA4 Block heraus und kopierte die Liste, wobei sie diese mit der Überschrift 'Zu verwahrende Waren' versah.
Zum Schreiben ging sie in die Knie. Durch ihre langjährige Erfahrung auf Exkursionen hatte sie gelernt auch an unmöglichsten Orten noch eine ordentliche Handschrift zu bewahren.
Mit einem prüfenden Blick glich sie nochmal die Listen ab, ehe sie die Checkliste wieder an Bueno zurückreichte.
"Ich werde die Liste Garcia und Professor Williams bringen." Sie nickte den anderen kurz zu, ehe sie sich zu den beiden auf den Weg machte. Das Flugzeug bemerkte sie gar nicht großartig.

[Scott Mitchell]

"Interesse?" Scott lächelte. Miss Ruby konnte sicherlich auf ihn verzichten. Zumal wenn diese Touristen gar nicht im Dorf bleiben. Er könnte sich sogar vorstellen, dass sie ihn mit Waren ausstattet, um als wandelnder Kiosk zu agieren. "Nun, das kommt darauf an, wie lange ich Urlaub von meiner jetzigen Arbeit bekomme." Beziehungsweise ob das Geld stimmt. Wobei Ruby als Arbeitgeberin stabiler und langfristiger ist. Aber sie war vorher auch ohne ihn ausgekommen..
"Um wie viele Tage geht es denn, und wie sieht die Bezahlung aus?" Scott zog seine Stirn in Falten. Er würde jederzeit die Arbeit in der Natur der Arbeit in einer Gaststätte präferieren. Aber irgendwas musste dennoch rausspringen.

[Mercedes Bueno]

Hoffentlich zahlte sich der Optimismus ihrer Kolleginnen und Kollegen aus; sie würde einfach nur zu ungern feststellen, dass ein Teil ihrer Ausrüstung, die sie dann zur Analyse benötigen würden, spurlos verschwunden war, falls sie den Tempel.. nein. Nicht falls - sobald. Es wäre dumm, ohne Ausrüstung dazustehen, sobald sie den Tempel gefunden hatten.
"Die Bezahlung ist ausreichend", erwiderte sie mit einem schmalen Lächeln und nannte Scott den Tagespreis, der durchaus einen Kneipenjob übertreffen konnte. "Es ist allerdings schwer, einen zeitlichen Rahmen zu setzen", gestand sie achselzuckend ein. "Wir müssen einen bestimmten Ort erreichen, quer durch den Dschungel, und einige Umwege und Verzögerungen lassen sich nicht ausschließen. Mindestens vier Wochen sollten Sie aber einkalkulieren können, Senor...?" Sie hob fragend die Brauen.