Steg

[Garcia Blanco]

Der Professor war kein leichter Verhandlungspartner; soviel war Garcia schon schnell klar, aber andererseits sprachen die Fakten gegen ihn. Klar konnten sie alles mitnehmen - aber spätestens wenn sie den Weg Richtung Atempo verlassen wollten, würden sie auch die ein oder andere freie Hand brauchen, um sich ihren Weg durch den Dschungel bahnen zu können. Beladen wie die Packesel würde das nicht gehen - und sicher behagte auch niemandem die Vorstellung, was mit den guten Instrumenten passieren würde, wenn sie von der Spitze eines hochaufgetürmten Stapels polterten, der auf den Schultern von vielleicht zwei Wissenschaftlern ruhten.
Der Preis, den sie aushandelten, lag natürlich unter Garcias erster Forderung, aber das tat er immer. Nur ein Depp würde das erste Angebot annehmen. Unter Garcias brummiger Miene war deshalb doch eine gewisse Zufriedenheit versteckt, als er neben dem Professor zum Frachtunterstand humpelte, um 'sich das Zeug mal anzusehen'. Wenn das nicht leicht verdiente Kohle war, dann wusste er auch nicht!
Als auf dem Weg eine der Frauen zu ihnen aufschloss, fiel Garcias misstrauischer Blick auf das Stück Papier in ihren Händen. "Was soll denn das sein?", knurrte er argwöhnisch, ohne dabei allerdings stehenzubleiben.

tbc: Frachtunterstand

[Viktoria Klein]

Viktoria eilte Garcia hinterher, der schon vor gegangen war. "Senor.. Garcia." Verdammt, jetzt hatte sie doch glatt seinen Nachnamen vergessen. Hatte er ihn überhaupt genannt? Ah!
"Warten Sie einen Moment." Sie reichte ihm die Liste. "Das ist eine Aufstellung aller Gegenstände, die wir Ihnen zur Aufsicht überlassen."
Sie pustete sich eine Strähne, die sich in ihre Stirn gestohlen hatte, nach hinten. "Die Kisten sind mit den Gegenstände noch mal etikettiert. Wenn Sie hier unten unterschreiben würden.."

tbc: Frachtunterstand

[Scott Mitchell]

Scott pfiff leise durch die Zähne, als er den Betrag hörte und nickte zustimmend. "Das klingt ausreichend."
Mindestens vier Wochen klang allerdings ausführlicher an als ein netter Strandurlaub. "Mitchell, Scott Mitchell." Beendete er ihren Satz mit einem Anflug von Lächeln.
Schließlich fügte er noch hinzu, als er wie zur Bestätigung seine Hand hob. "Wenn das Unternehmen mehr als vier Wochen dauert, muss ich darauf bestehen, die Hälfte als Vorschuss bezahlt zu bekommen. Für vier Wochen im Dschungel bin ich so nicht ausgestattet. Nicht derart spontan."
Persönliche Dinge hat er nicht so viele, aber mit Nahrungsmitteln müsste er sich schon noch eindecken.

[Mercedes Bueno]

"Dr. Mercedes Bueno", stellte sich Dr. Bueno im Gegenzug vor und nickte Scott mit leichtem Lächeln zu, das allerdings gleich bei seiner Forderung etwas schmaler wurde. "Seien Sie unbesorgt, wir haben eine umfangreiche Ausstattung dabei." Wäre sie nicht so umfangreich, bräuchten sie natürlich auch weniger Träger, aber.. nun ja. "Für Zelt und Verpflegung ist also gesorgt. Aber natürlich können Sie einen Vorschuss erhalten - einen Wochenlohn." Immerhin sollten sie ihre Reisekasse nicht sofort plündern. Selbstverständlich waren die Träger in der Barschaft einkalkuliert, ebenso die Notwendigkeit, Vorräte oder bestimmte Ausrüstung noch ortsnah erstehen zu müssen. Aber in einer Gegend, in der Bankautomaten eher selten und die wenigsten bereit sein würden, gegen Rechnung, Kreditkarte oder Überweisung zu arbeiten, mussten sie schon ein wenig haushalten. "Sie könnten uns gleich behilfleich sein, unsere Ausrüstung nach Atempo zu bringen; dort wird sich dann entscheiden, ob wir noch heute oder erst morgen in den Dschungel aufbrechen. Sind Sie dabei, Senor Mitchell?" Sie zögerte kurz - das hatte ja doch einen sehr hemdsärmeligen Beigeschmack, aber was sollte sie tun? - und streckte ihm dann die Hand zum Einschlagen entgegen.

[Scott Mitchell]

Scott nickte, ein Wochenlohn klang nicht schlecht, zumal sie ja auch gar nicht sicher zu sein schien, wie lange das Unternehmen dauern würde.
"Sagen Sie mir was ich mitnehmen soll und ich schnalle mir es sofort auf. Ich müsste nur noch die Sachen für Miss Ruby mitnehmen. Es ist nur ein kleines Päkchen."
Suchend blickte er sich schon mal um. "Ich bin dabei." Er lächelte sie zustimmend an. "Und Sie können mich ruhig Scott nennen." Senor Mitchell, der Träger, klang irgendwie seltsam.

[Mercedes Bueno]

"Einverstanden - Scott." Dr. Buenos Lippen verzerrten sich ein wenig, als sie unsicher darüber, welcher Gesichtsausdruck in einer solchen Situation angemessen war, ein Lächeln versuchte. Normalerweise entschied sie sich in Fragen von Hilfskräften hinter ihrem Schreibtisch in ihrem Büro, nachdem sie deren Akten gründlich studiert hatte. Aber ein weiterer Einheimischer als Träger - das konnte ja nicht verkehrt sein.
"Dann besorgen Sie mal Ihr Päckchen und kommen Sie dann zum Frachtunterstand", sie wedelte mit der Hand in dessen Richtung. "Dort werden Sie dann eingewiesen." Und jetzt musste sie nur noch überlegen, wem sie diese Aufgabe für die Zunkunft übertragen wollte - wenn sie erst einmal damit beschäftigt war, aus Rätseln und Vermutungen ihren Weg zu bestimmen, würde sie sich doch um Petitessen wie die Verteilung des Gepäcks auf die Träger - also auf den Träger, um genau zu sein, mehr feste Zusagen hatte sie ja noch nicht - kümmern.
Sie nickte Scott noch einmal zu und machte sich dann auf den Weg zum Frachtstand; der Rest der Expedition war ja schon dort versammelt, außer... "Senorita Sanchez, kommen Sie auch?"

tbc: Frachtunterstand

[Teo Howard]

Nein, Miss Ruby war eindeutig nicht da. Jedenfalls nicht persönlich. Sollte sie den Karton wirklich wieder mit an Bord...?
Teo fing Scotts suchenden Blick auf und musste grinsen. Mann, war sie doof. Der Typ war nicht mit an Bord gewesen, und sicher würde er nicht hier sein, um Garcia zu besuchen. Sie nickte ihm grinsend zu, blickte vielsagend auf den Karton zu ihren Füßen und hob den Blick dann wieder.
"Suchst du zufällig was Bestimmtes?", rief sie ihm lachend zu. Wenn er jetzt wusste, für wen die Lieferung war, würde sie ihm den Karton in die Hand drücken, und gut war. Ruby konnte sich dann ja immer noch später bei ihr beschweren, wenn sich ein Fremder mit ihren Alkoholika abgesetzt hatte.

[Scott Mitchell]

Scott nickte Dr Bueno noch ein weiteres Mal zu, schaute kurz dem Wink zum Frachtunterstand hinterher und versprach ihr in ein paar Minuten da zu sein.
Er müsste jetzt nur noch ein mittelgroßes Päkchen finden, dass.. Scott fing Teos Grinsen auf und erwiderte es breit, als er den Karton auf dem Boden sah. "Es ist etwa so groß und so breit." Und zeichnete das mit seinen Händen nach.
Mit großen Schritten ging er auf Teo zu und deutete auf das Paket. "Ist das zufällig für Miss Ruby?"

[Teo Howard]

"Heute muss wirklich Zufallstag sein", erwiderte Teo grinsend und bückte sich, um den Karton wieder auf die Arme zu nehmen. "Du suchst zufällig etwas in einer bestimmten Größe, und ich habe zufällig genau in der Größe was übrig. Und das ist sogar zufällig für Miss Ruby." Sie lachte ihn an und hielt ihm den Karton hin, ohne ihn aber sofort loszulassen. Sie musste ja wenigstens wissen, wem sie das Ding gegeben hatte. Ganz abgesehen davon hätte ihre Neugierde es ihr sehr übel genommen, wenn sie nicht wüsste, welcher Name zu einem fremden Gesicht passte!
"Ich bin Teo. Arbeitest du für Miss Ruby?"

[Scott Mitchell]

"So viele Zufälle, .. unfassbar." Grinste Scott und zwinkerte Teo zu.
Scott griff nach dem Paket, merkte aber, dass sie noch nicht bereit war, ihm das Paket zu überlassen.
"Ja.. Jedenfalls noch zur Zeit." Er nickte bestätigend. "Ich bin Scott. Und Ruby muss sich demnächst nicht mehr langweilen. Ich werde die Expedition begleiten."
Scott versuchte nochmal das Paket an sich zu nehmen.