Garcia sah Delia verständnislos an. Sollte der Name bei ihm jetzt irgendwelche Glocken läuten lassen? Schuldete sie ihm Geld, oder hatte er noch Schulden bei ihr? Oder hielt sie sich für einen Promi? Sanchez, das war doch ein Name wie Sand am Meer; vermutlich lebten davon sogar ein paar in der Boccacciobucht. Garcia hatte schon vor Ewigkeiten aufgegeben, sich für die Menschen in der Gegend zu interessieren - sie kamen, kosteten ihn Nerven und mussten dafür zahlen, und dann verschwanden sie gottlob wieder. Einige wenige legten es darauf an und kamen zurück, aber da konnte er ja nun auch nichts für.
"Witzig", brummte er trocken und verzog das Gesicht zu einem humorlosen Grinsen. Dann deutete er vorbei an Delia und Viktoria in ihren Abenteuerkleidungen zur Caminante mit der vielen Fracht und der kleinen Gruppe offensichtlicher Städter, die immer noch an Bord diskutierten. "Das da", erklärte er, "sieht mir jetzt schon so aus, als wolltet ihr von Bord gehen. Und nicht nur für 'ne Pinkelpause. Das hier", dieses Mal ließ er seine Hand über dem Kopf kreisen, um mit seiner Geste die gesamte Bucht miteinzuschließen, "ist 'nen Naturschutzgebiet. Umweltzone, alles. Wenn ihr da durch wollt, braucht ihr 'ne Genehmigung. Is' so." Und hielt ihm meistens Touristen vom Leib. Das beste daran war, dass das sogar stimmte und er in diesem Fall tatsächlich offizielle Papiere hatte, die er an Leute mit Genehmigungen ausstellen konnte; blöd nur, dass es die nur für Gruppen brauchte; so Einzelkämpfer wie Mittchell waren da außen vor. Hatte man keine Genehmigung, musste man sich die Scheine halt was kosten lassen. Und wer machte sich schon die Mühe, sich wochen- oder gar monatelang mit der narracitischen Bürokratie herumzuärgern?