Leben außerhalb der Boccacciobucht

[Narracion]

Die Hauptstadt Primera liegt im Hinterland von Narracion, wo der Regenwald einer dünn bewaldeten Steppenlandschaft gewichen ist. Das Klima unterscheidet sich dadurch deutlich von dem in der Boccaciobucht: Es wird bei weitem nicht so heiß, und auch die täglichen Gewitter bleiben aus. Ein steter Wind, der nachts empfindlich kalt werden kann, pfeift über die Ebene, wächst von März bis Mai und von September bis November oft auf Sturmstärke und trägt von Dezember bis Februar Regen und Hagel mit sich. Von Ende Mai bis Anfang September sind die Temperaturen angenehm warm; Schwüle und Hitzegewitter gibt es nur selten.

Mit über 2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist Primera die größte Stadt in Narracion, und auch, wenn das Leben in Narracion generell etwas gemütlich verläuft als in Mitteleuropa oder den Vereinigten Staaten von Amerika, kann man hier Großstadt-Flair spüren.

Mittelpunkt der Stadt ist die LaBotta-Universität, die weltweit einen hervorragenden Ruf genießt und auf den Gebieten der Archäologie sowie der Geschichte Südamerikas zu den anerkanntesten Fakultäten zählt. Neben Ärchäologie werden hier vor allem alte Sprachen, Ethnologie, Kunst- und Literaturgeschichte, Ur- und Frühgeschichte sowie naturwissenschaftliche Fächer wie Geologie, Genetik, Biochemie, Botanik oder Pathologie unterrichtet - Hilfswissenschaften bei Ausgrabungen und modernen Untersuchungen der Fundstücke.

Die Menschen aus Primera - wie die Bevölkerung der Großen Städte generell - haben wenig gemein mit den Dörflern außerhalb der Städte. "Der schaut wie einer aus der Stadt" ist nicht unbedingt ein Kompliment für Menschen, die sich für etwas Besseres oder alle anderen für dumm wie Brot zu halten scheinen. In Primera kleidet man sich anders (wärmer, dafür weniger regenfest, oft modischer und schicker), man hört andere Musik und kennt andere Filme (aktuellere Werke), man ist mit dem Auto oder der U-Bahn unterwegs statt mit dem Fahrrad, man wohnt in einer der mehrstöckigen, klimatisierten Apartmentanlagen und besucht Theater und Museen, während man in der Mittagspause in Imbissbuden und Schnellrestaurants speist. Man arbeitet im Dienstleistungssektor oder in der Produktion, und abgesehen von ihren Haustieren haben die wenigsten Kontakt mit Tieren.

Primera hat einen Flughafen, der denselben Namen wie die Universität trägt, und von dem aus täglich Flüge ins In- und Ausland starten. Mit dem Zug ist die Stadt mit verschiedenen anderen Städten verbunden; in einige kleinere Städte der Umgebung fährt auch der Überlandbus.