Wasserfall

[Teddy Wilcox]

Keine Schlauchboot fressenden Tiere war doch schonmal beruhigend und eine blöde Antwort à la 'Nee, Fahrradreifen' konnte er sich glücklicherweise auf Sébastiens Aussage auch verkneifen. Er machte sich hier ohnehin schon den halben Tag lang zum Depp, da musste er nicht restlos jede Gelegenheit dazu nutzen, oder?
Er zuckte ein wenig zusammen, als Elvis mit einem Schrei im Wasser verschwand und schüttelte bloß ungläubig den Kopf. Konnte ja sein, dass es keine Schlauchboot fressenden Tiere in diesem Fluss gab, aber bestimmt allerhand anderes Viehzeug, das nicht ganz koscher war.
"Erm, ja. Das Ding testen wär vielleicht keine schlechte Idee", er grinste etwas schief. Nicht, dass die Expedition morgen wieder mit Sack und Pack absoff. Auf ein weiteres Bad im Fluss hatte er eigentlich keine Lust. Er schob das geflickte Boot von seinem Schoß, stand auf und wartete, dass Miguel oder Alejandro mit anpackte. Zum Aufblasen dieses Dings - Gott sei Dank mit einem simplen Blasebalg, der nicht mit schwimmen gegangen war - brauchten sie doch etwas mehr Platz, als sie hier im Schatten hatten und das Ding war nicht unbedingt leicht.

"Weiß man eigentlich, wie diese Hand ungefähr aussehen könnte?", wandte er sich nebenbei neugierig an Professor Williams. 'Hand' war doch irgendwie ein bisschen vage, vor allem wenn sie aus allem möglichen geformt sein könnte.

[Sebastien Lemaitre]

Sébastien hörte den Schrei vom Wasserfall und sah sich besorgt um, gerade noch rechtzeitig, um ihren Helfer fliegen und ins Wasser klatschen zu sehen. Kopfschüttelnd drehte er sich wieder Richtung Professor. "Stimmt, zwei Tage ist ja wirklich noch nichts." Er fragte sich, ob Williams optimistische Gefühle echt waren oder nur etwas positive Stimmung verbreiten sollten nach dem etwas schwierigen Start gestern. Es machte sicherlich Sinn, noch ein paar weitere Tage flussaufwärts zu reisen, insbesondere wenn sie nun auch wieder zwei Schlauchboote im Einsatz hatten.

Mit halbem Auge beobachtete die Bemühungen der anderen, etwas Luft in das Boot zu kriegen, um zu testen, ob es tatsächlich dicht war. "Wie eine Hand", antwortete Sébastien auf Teddys Frage. "Das Problem ist, wir wissen nicht genau, was es ist, das aussieht wie eine Hand. Und wie offensichtlich es ist." Er machte eine ausholende Handbewegung. "Theoretisch könnte sie hier irgendwo sein, aber weil wir nicht wissen, wonach genau wir suchen..." Nun knurrte auch sein Magen vernehmlich. Er lächelte dem Professor zu. "Wir sollten wohl unseren Mägen etwas zu tun geben. Das inspiriert danach vielleicht auch die Köpfe..."

[Miguel Bolivar]

Etwas besorgt blickte Miguel Richtung Wasser, um zu sehen, ob Elvis da auch wieder auftauchte. Hoffentlich hatte er nach einem Sprung genug. Je weniger sich die Leute hier am Wasserfall tummelten desto besser. Immerhin... sie hatten offensichtlich keinen blassen Schimmer, nach was genau sie suchten. Und jetzt würden sie was essen, danach erschöpft schlafen gehen und morgen flussaufwärts weiterreisen, ohne dass jemand die Wegmarke bemerken würde. Perfekt...

Miguel half den anderen beiden, etwas Luft in das Boot zu kriegen und es dann zum Fluss zu schleppen. Er war es auch, der mit dem fraglichen Teil ins Wasser stieg, derweil die anderen beiden versuchten, es vom Land aus stabil zu halten. Der Fischer tauchte die Reparaturstelle unter und beobachtete sie. "Bueno", sagte er nach ein paar Minuten. "Sieht gut aus." Das hiess natürlich nicht, dass die Stelle auch richtig belastbar war und nicht möglicherweise wieder aufriss bei höherem Druck und dem nächsten spitzigen Felsen. Aber das konnte ihm ja nur recht sein. Die drei zerrten das Boot wieder aus dem Fluss. Dann war jetzt wohl wirklich Feierabend für heute.

[Elvis Strindberg]

Junge, Junge, das war aber vielleicht ein schöner Platscher gewesen! Bloß dass ihm jetzt der Hintern ein bisschen heiß geworden war, aber nur die Harten kamen in den Garten, während die anderen heulend auf dem Zaun hocken blieben.
Als Elvis prustend und ein bisschen Wasser spuckend wieder auftauchte, grinste er kurz darauf über das ganze Gesicht, streckte wassertretend die Arme in die Luft und stieß noch einmal einen Jubelschrei aus - und dann schaute er sich erst einmal um, wohin ihn das Wasser nach der Landung getrieben hatte und wo der Rest der Bande war. Ah, schleppte gerade das Boot zum Wasser. Das war doch sicher Teddys Beschäftigungstherapie und nicht das, was es eh noch getan hatte.

Gemächlich schwamm Elvis heran. "Schwimmt doch wie ne Eins!", rief er fröhlich, ehe er aus dem Wasser stapfte und sich erst einmal wie ein Hund schüttelte. Konnte man ja nix sehen, wenn einem die Haare als Gardine vor den Augen hingen!
"Jungs, ihr habt echt was verpasst", erklärte er noch immer stark tropfend und versetzte Teddy einen gutmütig gedachten, lobenden Schlag auf den Rücken. "Das gibt richtig Adrenalin in die Blutbahn!"

[Ray Williams]

"Nein, wir würden die Hand nicht übersehen." Überzeugt davon schüttelte Ray den Kopf. "Sie ist ein Wegweiser, den auch Ortsfremde erkennen mussten - immerhin ist das Lied eine Wegbeschreibung, die auch noch an Orten verbreitet wurde, die Wochenreisen von hier entfernt waren. Nein, wäre sie hier, würden wir sie sehen." Das wäre doch auch überaus höhnisch, wenn sie am Ende noch direkt darauf blicken würden, um dann weiterzureisen!
Elvis' zweiter Ruf lenkte Rays Aufmerksamkeit kurz zum Wasserfall, während die Jungs das Schlauchboot aufzupumpen begannen. Na, zumindest hatte ihr Träger seinen Sprung wohl unverletzt überlebt; das klang nicht nach Schmerzensschrei.
"Nur ob es ein Felsen, ein Baum oder sogar der Flusslauf selbst ist, ob es eine natürliche Formation oder ein künstlich geschaffenes Werk ist" - was seiner Meinung nach angesichts der besonderen Beziehung zur Kunst eher zweifelhaft war - "das wissen wir eben nicht", fuhr er fort.
Ein neuerliches Knurren ließ ihn dann aber grinsen. "Stimmt, versuchen wir es mit etwas Inspiration." Er warf noch einen Blick auf das Schlauchboot-Team, aber die sahen aus, als würden sie zurecht kommen. Dann wandte er sich mit Sébastien ab, um hinüber zur Feuer- und Kochstelle zu gehen. "Eigentlich müssten wir davon zur Zeit aber jede Menge haben. Es ist fast Vollmond - das war vor einigen hundert Jahren also auch die Zeit, zu der dieser Weg hier genommen wurde." Er grinste schief. "Nur etwas zielstrebiger."

[Teddy Wilcox]

Elvis' 'gutmütig gedachter und lobender' Schlag auf die Schulter, beförderte ihn beinahe unsanft ins Wasser und es war reines Glück, dass er nicht auf irgendeinem Steinchen ausrutschte, als er ein Stück vortaumelte. Der Kerl hatte aber auch eine Kraft, das war nicht mehr feierlich.
"Tjaja, so einen Riss zu flicken will eben gelernt sein", kam's in einem Anflug von Übermut, der allerdings wenig überzeugend rüberkam. Vermutlich war es in den letzten Minuten einfach zu offensichtlich gewesen, dass Teddy eigentlich keine Ahnung gehabt hatte, was genau er da tat. Wie so oft, seit er hier angekommen war. "Dein Suizidversuch hat also nicht funktioniert?", wandte er sich an Elvis und ignorierte konsequent die tropfende, nasse Brust die so ziemlich vor seiner Augenhöhe hing und ihn nach wie vor irritierte. Das reparierte Boot dümpelte nach wie vor munter vor ihm auf der Wasseroberfläche herum und schien auch keinerlei Anstalten zu machen, bald wieder untergehen zu wollen. Gott, war er gut!

[Sebastien Lemaitre]

Nachdem Elvis seinen Sprung überlebt hatte, das Boot erfolgreich geflickt war, Teddy sich offenbar nicht mehr weiter für die Hand interessierte und sein Magen erneut laut knurrte, nickte Sébastien dem Professor zu. "Ja, Inspiration wäre gut. Fast so gut wie was zu essen. Aber wer weiss, vielleicht muss es ja erst richtig Nacht werden, damit der Mond seine Wirkung tut." Er lächelte und folgte Williams Richtung Feuerstelle.

Dort hatte er sich gerade hingesetzt und freute sich darauf, endlich etwas in seinen Magen zu bekommen, als aus dem Nichts plötzlich recht lautstark ein Musikstück erklang. Sébastien brauchte ein paar Sekunden, bis er realisierte, dass das der Klingelton seines Handys aus seinem Zelt war. Verblüfft sah er den Professor an. "Wir haben plötzlich Handy-Empfang hier? Nachdem jetzt die ganze Zeit Funkstille war? Bizarre..." Er rappelte sich auf und ging Richtung Zelt. Wer das wohl war?

ooc: Und damit klinke ich mich hier erst mal urlaubshalber für 10 Tage aus, bitte überposten.

[Miguel Bolivar]

Miguel sah kurz dem Professor und Sébastien nach, die auf der Suche nach Nahrung und Inspiration Richtung Lager verschwanden, dann wandte er sich den anderen zu. Offensichtlich hatte Elvis den Sprung gut überstanden, so gut dass eventuell Gefahr bestand, dass er das gleich nochmals machen wollte... Aber gut, falls ja, würde er sicherlich dieselbe Route hochklettern und warum sollte er dann die Wegmarke sehen, wenn er sie beim ersten Mal verpasst hatte?

Amüsiert beobachtete er den Austausch von Elvis und Teddy, da hatten sich offensichtlich zwei gefunden. Eigentlich waren die Leute hier ja alle ganz nett... wenn sie nur nicht auf der Suche nach SEINEM Tempel wären! Miguel kletterte wieder aus dem Fluss, in dem er noch immer gestanden hatte und zog das Boot mit raus. "Bueno, ich organisiere mir jetzt auch was zu essen. Bis später, Chicos", erklärte er und ging dann ebenfalls Richtung Lager.

ooc: Dasselbe gilt natürlich auch für Miguel...

[Alejandro Cortez]

Alejandro sah und hörte nicht viel. Er genoss das Faul-Sein und beschränkte sich auf Daliegen und höchstens mal mit halbem Ohr hinhören was getan – im Fall von Elivs – oder gesagt – im Fall des Professors – wurde. Er schien ja nicht wirklich was zu verpassen und deshalb hielt sich auch sein schlechtes Gewissen in Grenzen.
Er grinste kurz, als sich Professor Williams zu einem Lob für die gute Arbeit herabliess, sagte aber nichts. Auch die ‚Hand‘, die Sébastian wieder in den Fokus brachte, interessierte ihn gerade erschreckend wenig und er öffnete nur träge ein Auge, als Miguel fragte, ob er das Boot testen wolle. Das war jetzt nicht sein Ernst, oder?

„Also... ihr könnt euch gerne in die Fluten schmeissen, kein Thema.“ – Miguel war ja schon nass, da war es egal, sollte das Teil nochmal untergehen. Und Teddy würde es dann AUCH nicht schaden, immerhin hatte er es geflickt... – „Aber ohne mich.“ Ihm reichte es, wenn sie morgen weiterfuhren – so jedenfalls hatte er den Professor verstanden – und bis dahin... war Siesta angesagt.
Die er sich auch leisten konnte, wie sich sehr schnell herausstellte.

Das Boot ging NICHT unter, Elvis war wohlauf und der Rest schien sich langsam gen Essen-Fassen zu begeben. Das klang doch schon eher nach einem Plan. Hoffentlich kam jetzt nicht jemand mit irgendwelchen Sonderaufgaben an.
Er lag doch grad so schön...

[Viktoria Klein]

"Hey.." Viktoria guckte vom Kochtopf auf, als ein paar aus dem Team an die Kochstelle herantraten. "Was war denn das für ein Schrei. Oder.."
Sie pustete sich grinsend eine Haarsträhne aus der Stirn. "Was hat er dieses Mal angestellt?" Und dass sie damit Elvis Strindberg meinte war wohl klar. Aber der Schrei klang so freudig, dass sie sich auch gar keine Sorgen machen musste. Elvis schien immer alles im Griff zu haben.
"Übrigens ist das Essen gleich fertig." Oh, sie musste unbedingt das Biologie-Pflanzen-Bestimmungs-Buch auf dem Weg bei sich führen, um die giftigen Pflanzen von leckeren Salaten und Pilzen unterscheiden zu können.