Irgendwo im Dschungel

[NSC]

Luca Canallli

cf: Lager Team Santiago via Telefonat

*** "Ja, ich verm..*** ...isse dich auch", fuhr Luca mit weicher, fast zärtlicher Stimme fort. Den Schein wahren, immer den Schein wahren, man konnte ja nie ahnen, ob nicht doch wer vom Lager herüber gekommen war, um ihm beim Telefonieren zuzuhören. Allerdings erklang jetzt im Hörer das Freizeichen. Der Kerl hatte aufgelegt!
Luca befeuchtete sich die Lippen und rang sich ein Lächeln ab. Falls wer horchte, sah er ihn dabei vielleicht auch, auch wenn Luca, seit er seinen Rücken dem Dschungel und sein Gesicht dem Lager zugewandt hatte, niemanden hatte entdecken können.
"Ich passe auf mich auf, Maggie. Aber jetzt muss ich Schluss machen. Bis bald!", verabschiedete er sich formvollendet von dem Freiton und tat so, als sei es nun an ihm, die Verbindung zu beenden.
Einen Augenblick starrte er noch aufs Display, wo 'Maggie Fisher' aufleuchtete und dann verblasste. Wo diese Typen jetzt wohl steckten? Hoffentlich waren sie nicht so blöd, irgendwo entlang des Ufers zu lagern und Lichtzeichen zu geben, die von Sébastien und seinem Ruder-Hiwi entdeckt werden könnten. Klar, Sébastien hatte jetzt andere Dinge im Kopf, aber war brachte es schon, ein Risiko einzugehen?
Luca schüttelte langsam den Kopf. Er musste wohl darauf vertrauen, hier mit Profis zu tun zu haben. Sein Onkel hätte nichts anderes engagiert.

[Simon Payne]

Mit gerunzelter Stirn verfolgte Simon die nun lauteren Abschiedsworte des Telefonierenden. So so. Das war also wirklich der Maulwurf. Kopfschüttelnd sah er sich weiter um.

Baum oder Boden, das war hier die Frage und so wirklich entscheiden konnte sich Simon gerade nicht. Allerdings konnte es gut sein, dass die Blätter doch zu dicht waren und den Überblick erschwerten. Also doch erst mal unten bleiben. Bei der Gelegenheit ein etwas abseits stehendes Zelt ausmachen, eine Schlange finden ... Warum hatten sie die von vorhin nicht mitgenommen? Verdammt aber auch.

Der Typ der zum Telefonieren davon gehuscht war, würde jetzt vermutlich zurück ins Lager gehen, oder nicht? Na wenigstens kam dann mal etwas Bewegung rein. Schön. Gespannt beobachtete er das Lager weiter.

[Dante Powell]

Manchmal verwunderte es ihn doch, wie wuselig sich manche Menschen verhielten. Ihm wäre es jedenfalls nicht eingefallen, ständig den guten Feuerkreis zu verlassen, wo man wenigstens noch was sehen konnte, aber abgesehen von dem Typ mit dem Hörer am Ohr, der sich scheinbar gerade anschickte, zurück ins Lager zu kehren, war da jetzt der nächste unterwegs.

Dante kniff die Augen leicht zusammen. Das Nachtsichtgerät hatte er zwar mittlerweile so vorbereitet, dass er es jederzeit einsetzen konnte - etwa falls ein rascher Rückzug notwendig werden würden - aber wegen der Gefahr, damit ins Feuer zu blicken, wollte er es noch nicht aufsetzen. Der Typ war dennoch ganz gut auszumachen, wie er am Feuer erst gestikulierte und sich dann gen Waldrand bewegte. Na, wenigstens kam der nicht direkt auf ihn zu. Ob der jetzt wenigstens nur pissen ging? Oder ob das der Maulwurf war? Schade, dass Santiago mit dieser Information so sparsam umging.

[NSC]

Luca Canalli

Nein, er musste sich wohl geirrt haben - niemand war ihm gefolgt, denn dort am Feuer konnte er sie alle sitzen oder stehen sehen. Tja, dann wohl auf, auf und zurück zu seinen lieben Freunden. Vielleicht sollte er sein Glück bei der guten Viktoria versuchen, einfach nur, um etwas Spaß zu haben. Es gab hier ja sonst nicht viel zu tun. Auch wenn er wenigstens nicht die Gegenwart des Drachens ertragen musste, der ihn mit fadenscheinigen Argumenten durch diese Prüfung hatte rasseln lassen! Irgendwie fand er, dass Buenos Verletzung ein sehr schöner Zug des Schicksals gewesen war.

Sorgfältig verstaute Luca das Telefon in seiner Hosentasche. Wäre schon blöd, wenn jemand das finden und die letzte Nummer wählen lassen würde, denn wenn dann Santiago wieder rangehen würde.. naja, ein Dschungel bot Möglichkeiten, jemanden loszuwerden. Andererseits musste es dazu ja auch erst gar nicht kommen. Und ja, er wusste, dass allein solche Gedanken schon fast paranoid klangen. Aber nur fast. Und wenn man im dunklen Dschungel stand, durfte man schon mal ein bisschen Paranoia pflegen!

Mit einem lockeren Lächeln und leichtem Magenknurren machte sich Luca auf den Weg zur Feuerstelle und nickte Alejandro, der ihm dabei entgegen kam, kurz zu. Na, so toll schien das Essen nicht zu sein, wenn schon die ersten davor davonliefen!

tbc: wo gebraucht

[Alejandro Cortez]

cf: Wasserfall

Luca kam zurück, er ging, dann war das doch schön ausgeglichen. Solange ihm der Kerl nichts wegfraß, verstand sich.

Gedankenverloren schob Alejandro ein paar Palmwedel - die von der Sorte, die er nicht in seiner Schüssel haben wollte - beiseite und sah auch schon das Wasser glitzern.
Sah irgendwie schön aus und geheimnisvoll. ´Genau, Alejandro. Und DU hättest einen Austin-Schinken mitnehmen sollen, bei dem Schwachsinn, den du zusammendenkst...´
War schon komisch, was einem alles so einfiel, wenn man durch den nächtlichen Dschungel streifte, nur um allein am Wasser sitzen zu können.
Der Dunkelhaarige schüttelte den Kopf, schnaubte und blies sich ein paar schwarze Locken aus dem Gesicht, bevor er endlich da war, wo er hingewollt hatte. Er grinste und verharrte einen kurzen Moment, um zu lauschen.
Nichts!
Göttliche Ruhe.
Halleluja.

Alejandro lief flugs zwischen den Bäumen durch und nach ein paar Schritten konnte er endlich in die Hocke gehen und seine Arme in das jetzt angenehm kühle Nass tauchen. Dreckig war es bestimmt immer noch und Krokodile gab es AUCH en masse, aber das interessierte ihn in diesem Moment nicht mal die berühmte Bohne.
Er legte den Kopf in den Nacken und nahm sich dann ein paar Minuten Zeit, um einfach nur mit den Fingern kleine Kreise zu zeichnen und ein paar Steine über die Wasseroberfläche springen zu lassen.

[Simon Payne]

Im fliegenden Wechsel tauschten hier zwei Mitglieder die Rollen. Der Maulwurf - und Simon war sich absolut sicher, dass der das gewesen war - ging zurück zum Lager und ein anderer löste sich dort aus der Gruppe beim Feuer und kam auf sie zu. Auf ihn. Auf etwa die Stelle, an der zuvor der Telefonierende gestanden hatte und somit nicht allzu weit von ihm weg. Männlich, von Statur und Bewegungsmuster her. Und Simon war sich sicher, dass es einer dieser Studenten war. Dieses Jungvolk, von nichts eine Ahnung und hier Abenteuerer spielen wollten.

Der Bär war ein Dschungelmeister im Vergeleich zu diesem Exemplar von Stadtmensch. Simon rollte die Augen und beobachtete, wie der Kerl durch den Dschungel trottete. Der schien zum Wasser zu wollen. War der noch ganz frisch in der Birne? In der Dunkelheit der Nacht im Dschungel baden gehen? Er sollte den Bengel zu seinem eigenen Schutz einfangen. Ob er ihn behalten durfte, wenn er Santiago freundlich fragte?

Egal. Erst einmal hinter dem Dummkopf her, zu dessem eigenen Schutz, verstand sich. So schob er sich lautlos näher. Was eigentlich langweilig war. 'Guten Morgen, Träumer' Grinsend griff sich Simon einen kleinen Ast, und richtete sich etwas auf, um den Bengel einfach mal abzuwerfen ...

[Dante Powell]

Gerade wollte Dante seine Aufmerksamkeit von dem fortgehenden Typen ab- und der Gruppe am Lagerfeuer wieder zuwenden, als er eine Bewegung auszumachen meinte, ungefähr da, wo der Typ verschwand, aber nicht genau da. Scheiße. In welche Richtung war Payne gegangen...?
Dante schob das Nachtsichtgerät vor seine Augen und konzentrierte sich auf die Bewegungen. Wenn man wusste, wonach man Ausschau halten musste, war doch sicher auch ein Typ wie Payne nicht unsichtbar! Und richtig, da war er. Halt - nein, das war der andere, das Expeditionsmitglied, der Junge. Hastig suchte Dante weiter, und beinahe wäre ihm ein gequälter Laut entschlüpft, als er einer vagen Bewegung folgte. Da war noch jemand. Jemand, der dem Jungen folgte. Und auch, wenn er ihn nicht genau ausmachen konnte - wenn das nicht Payne war, fraß er einen Besen!

Einen Moment war Dante hin und hergerissen. Hier bleiben und darauf vertrauen, dass Payne dem Jungen nur folgte, um ihn etwas zu beobachten? Darauf vertrauen, dass Simon Payne nichts Blödes anstellte? Ja klar, und morgen zum Frühstück servierte ihm Santiago persönlich eisgekühlten Schinken!
So bedächtig wie nötig, um nicht zu viele Bewegungen oder Geräusche zu verursachen, aber so rasch, wie es ihm die Umstände erlaubten, erhob Dante sich und machte sich an die Verfolgung der beiden. Würde sicher ein bisschen dauern, bis er bei denen aufschlug, aber vielleicht konnte er ja das Schlimmste verhindern!

[Alejandro Cortez]

Alejandro hatte sich gerade nach dem nächsten Stein gebückt, als etwas an ihm vorbei- und ins Wasser zischte. Etwas, das ihn getroffen hätte, wenn er nicht gerade mit Steinesammeln beschäftigt gewesen wäre. War ihm DOCH jemand gefolgt? Luca, der vorhin was verloren oder vergessen hatte? Elvis, der es immer noch nicht verkraftet hatte, dass er ihn vorhin nicht ins Wasser gekriegt hatte? Oder der Prof, der ihm sein Essen vorbeibrachte?
´Ha ha.´

Ja, okay, der war gut gewesen. Am realistischsten befand er dann doch die mittlere Option und ein unwilliges Knurren war zu hören, als sich der junge Student aufrichtete und dem Ast nachsah, der da so haarscharf an ihm vorbeigesegelt war.

"Hatte ich nicht gesagt, dass ich meine Ruhe haben will?" murmelte er und DACHTE nicht daran, sich umzudrehen. Er hatte keine Lust auf irgendwelche doofen Visagen und auf die von Elvis grad zweimal nich´.

[Simon Payne]

Simon fluchte innerlich. Hatte sich der Blödian doch tatsächlich ausgerechnet jetzt bücken müssen. Mann ey. Na schön. Er fand bestimmt noch etwas zum Schmeißen, zumal der Typ, der dort am Wasser stand, offensichtlich davon ausging, dass das jemand aus dem Lager war, der ihn hier trietzte.

Sein Blick glitt durchs Unterholz, ob das Babybärchen .... ja gut. Wenn er sich nicht wirklich komplett irrte ... Sein Blick glitt flüchtig in die Richtung, aus der gerade ein knackender Ast zu hören gewesen war und dann suchte er sich sein nächstes Wurfgeschoss, um auch das auf den Kerl zu werfen.

'Simon will doch nur spielen!'

[Alejandro Cortez]

Als ihn irgendwas am Rücken traf, wusste Alejandro, dass ihm hier tatsächlich jemand auf den Zeiger gehen wollte. Und zwar gewaltig. Nur war IHM leider gerade so gar nicht nach bescheuerten Plänkelspielchen, er hatte das vorhin - also das mit dem ´Ruhe haben´ - wirklich ernst gemeint.
Er blieb stehen, schnalzte einmal kurz mit der Zunge, drehte sich halb zur Seite und machte einen auf Abmarsch.

„Weißt du, Elvis, normalerweise machen mir deine Kindereien ja nichts aus. Auch das mit dem Wasser vorhin, hätte ich wahrscheinlich einfach weggesteckt, aber…“ Er hielt inne und wunderte sich über sich selbst.
Wieso war er plötzlich so schlecht gelaunt? Das war doch SONST nicht seine Art.
Egal.
Durfte nicht auch ein Alejandro Cortez, Optimist und bekennender Gute-Laune-Verbreiter mal schlecht drauf sein?
´Eben.´
„… ach, lass mich doch einfach in Ruhe.“

Heute war echt nicht sein Tag. Ihm tat alles weh, er war müde und ja, er hätte wahrscheinlich im Lager bleiben und was Essen sollen. Aber NEIN. ER latschte durch den Dschungel und ließ sich mit Dreckszeug bewerfen.
Als es dann auch noch VOR ihm knackte, blieb er stehen und stemmte die Arme in die Hüften.
Hatte es das ganze Lager auf ihn und seine Ruhe abgesehen, oder was?