von Dante Powell » Fr 1. Jun 2012, 00:00
Raphael nahm ihm die Worte aus dem Mund: Das war wirklich klar gewesen. Warum auch sollte Evans irgendwas richtig machen, nämlich so, dass sie ihretwegen mal keinen Stress hatten? War sie da, brachte sie sein Trommelfell kurz vor den Selbstmord; war sie nicht da, war's auch nicht das Gelbe vom Ei, weil man niemanden zurückließ, solange nicht klar war, dass der einen nicht mehr verpfeifen konnte.
Dennoch hob Dante skeptisch die Braue. Wer von ihnen stand hier denn schon, und wer hockte noch auf seinem Hintern? Und warum zum Henker sollte Santiago irgendeinem von ihnen die Schuld in die Schuhe schieben, wenn Evans zu blöd war, um pissen zu gehen, ohne sich dabei den Hals zu brechen oder in den Fluss zu fallen oder die Orientierung zu verlieren? Weiber!
Dante ließ sein Telefon eingeschaltet - nur für den Fall, dass Santiago ins Lager zurückkam, während sie noch auf der Suche nach Evans waren - und verstaute es in der Hosentasche. "Wird er nicht", entgegnete er ruhig, nahm aber dennoch seinen Rucksack hoch auf den Rücken und zückte seine Machete, um Raphael zu signalisieren, dass es seinetwegen losgehen konnte. Dschungel hieß immer Weg freischlagen. Und vielleicht verriet ihnen das ja auch, wohin Evans verschwunden war.
Aufmerksam ging er dorthin, wo Evans Rucksack stand, und suchte nach Spuren wie Fußabdrücken (für die der Boden allerdings nicht weich genug war) oder abgeschlagenes Grünzeug. Ah, da vorne... Bingo.
"Hier", sagte er und deutete auf deutliche Schnittspuren im schulterhohen Farn.