Bootsstrand

[Narracion]

Je nach Tageszeit ist der Strand des Dorfes mehr oder weniger dicht von an Land gezogenen Booten und Katamaranen belegt - insbesondere in den Mittagsstunden oder nachts. Manche haben Pflöcke tief in den Sand getrieben, um daran ihre Boote zu befestigen; viele ziehen sie nur weit genug an Land, dass die Wellen sie auch bei hoher Tide nicht erreichen können.

Einige Unterstände und Gestelle für Netze oder Fische bilden eine Art Grenze zum eigentlichen Dorf.

[Narracion]

[Elvis Strindberg]

cf: Paloma Nera/An Deck

Als das Beiboot der Yacht dicht genug an den Strand heran war, dass sich der Kiel beinahe in den Sand bohrte, zog Elvis die Schuhe aus, drückte sie Teddy mit dem strikten Befehl, nicht in sie hineinzugöbeln, in die Hände und kletterte über die Reling. Im wadentiefen Wasser stehend half er dabei, das Boot so nah an Land ans Land zu manövrieren, dass die übrigen Passagiere halbwegs trockenden Fußes hinaus konnten - auch wenn feste Schuhe oder bloße Füße sicher von Vorteil waren.

"Soll ich Ihren Koffer nehmen, Senora?", bot er Perceptua an, während Luca Canalli leichtfüßig ans Trockene watete und Teddy immer noch Elvis' Schuhe umklammerte, als retteten sie sein Leben. Beinahe tat der Frischling ihm ja leid; wenn er erst mal an Land war, gab es sicher kein Zurück mehr; dann musste Batata die Erfahrungen seines Lebens machen. Aber immerhin hatte er Elvis an seiner Seite, der ihm schon zeigen würde, wie toll das Abenteurerleben war!

Es wunderte Elvis nur, dass hier kein Volk zusammenlief! Entweder pennten die alle gerade in der Siesta - oder es musste am anderen Ende des Dorfes gerade eine Sensation geben. Das hier sah doch aus wie einer dieser Fleckchen, wo die Narraciter immer ganz wild auf jeden Neuankömmling waren! Entweder, um ihn willkommen zu heißen und zum Essen einzuladen oder um ihm wenigstens eine Kurtaxe abzuknüpfen - oder beides.

[Sebastien Lemaitre]

cf: Dorfwege

Die Begeisterung der Dorfbevölkerung, sich für ihre Expedition als Träger zur Verfügung zu stellen, hielt sich in engen Grenzen, wie Sébastien inzwischen hatte feststellen müssen. Klar, sein Spanisch war nicht das beste, aber er hatte sich doch gegenüber den meisten potenziellen Trägern verständlich machen können, glaubte er zumindest. Unter potenziellen Träger verstand er männliche Wesen, die halbwegs kräftig aussahen - und das taten doch immerhin einige. Aber alle hatten sie abgewunken, zum Teil sogar ziemlich rüde und mit abschätzigen Blicken oder Worten. Offensichtlich hatten es die Leute hier nicht nötig, ein bisschen was dazu zu verdienen, was Sébastien umso merkwürdiger vorkam, als dass doch alles hier recht ärmlich wirkte.

Nach dem schnellen Erfolg mit Miguel und Scott am Handelsposten hatte er eigentlich erwartet, dass es kein Problem sein dürfte, weitere Träger zu engagieren, aber das war wohl ein Irrtum gewesen. Etwas frustriert war er durchs halbe Dorf gelaufen und kam nun am Strand an. Eigentlich mit dem Gedanken, sich dort ein wenig hinzusetzen und zu entspannen, aber dann sah er auch schon die Jacht, die hier etwas so sehr hinpasste, wie Louis XIV. in einen Pariser Slum. Neugierig lehnte er sich gegen einen Pfosten und beobachtete, wie das Schiff ankerte, ein Beiboot zu Wasser liess, in das ein paar Leute kletterten, und wie dieses sich dann dem Strand näherte.

Sébastien kniff die Augen zusammen, aber viel erkennen konnte er nicht. Erst als das Beiboot schon fast am Strand war, sah er, dass es sich um drei Männer und eine Frau handelte - und alle sahen nicht so aus, wie wenn sie von hier kamen. Gemächlich schritt er ihnen entgegen, denn von den Dorfbewohnern war keiner in Sicht. "Holà", begrüsste er sie schliesslich und sah sie neugierig an. "Willkommen in Atempo", sagte er dann, wie wenn er von hier wäre. "Was können wir für Sie tun?"

[Perceptua Jones]

Perceptua nickte Elvis zustimmend zu und schwang den Koffer zu ihm hinüber.
Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit auf die ankommende Gestalt.
"Oh, ein Einheimischer" dachte Perceptua. Oder doch nicht? Es war wohl jemand von der Expedition.
"Vielen Dank für die Begrüßung. "sagte sie lächelnd. "Also ich möchte zu Oscar Jones. Und die Herren... sind tragende Mitglieder der Expedition. Mehr oder weniger."
Perceptua konnte sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen als sie erst Elvis, dann Teddy und Luca ansah.

[Elvis Strindberg]

Elvis lud sich grinsend den Koffer - oh, die Senora packte aber auch ordentlich ein! - und beförderte ihn gemeinsam mit seinem eigenen Gepäck an den Strand. Ah, und endlich tauchte da auch ein Einheimischer auf.. der zwar nicht so richtig wie ein einheimischer Fischer aussah, aber vielleicht war das hier ein Szene-Kaff? Zumindest sah Junior hier doch recht manierlich aus; selbst die Schweißflecken schienen ausbaufähig, und die Hosen waren sogar richtig sauber!

"Holà!", entgegnete er launig und blieb vollbepackt neben Perceptua stehen. Jetzt vermisste er seine Schuhe doch ein wenig, denn der Sand war um diese Zeit nicht von schlechten Eltern und briet gerade an seiner Hornhaut herum. "Richtig, wir werden dringend gebraucht, also Ted", er deutete mit dem Kopf auf das grünliche Elend, das gerade versuchte, unfallfrei aus dem Beiboot zu klettern, in dem Luca Canalli offensichtlich noch etwas mit Lopez besprach, "und ich. Du weißt nicht zufällig, wo wir Professor Williams finden können?" War ja an der Zeit, erst mal seinen eigenen Job zu sichern!

[Sebastien Lemaitre]

Es geschahen noch Zeichen und Wunder - ihre Träger! Einfach so und unerwartet und angereist auf einer Luxusjacht. Sébastien fragte sich kurz, warum sie, die Archäologen, mit einem solch altersschwachen Kahn hierher gereist waren (zweistündiger Fussmarsch inklusive), wenn es auch solche Jachten gab, die einen direkt hier am Strand abluden... aber nun gut. Immerhin hätte er Teo sonst nicht kennengelernt. Der Franzose sah sich die Gruppe an und nickte. "Und wie ich das weiss." Er streckte seine Hand aus, um erst Elvis und dann die anderen zu begrüssen. "Ich bin Sébastien, einer seiner Studenten, und ihr kommt gerade rechtzeitig."

Dann schüttelte er auch noch der Frau die Hand. "Leider habe ich keine Ahnung, wer Oscar Jones ist, aber im Dorf wird man Ihnen sicher weiterhelfen können", erklärte er höflich und wies mit der Hand hinter sich. "Wenn die Herrschaften mir also folgen würden...", sagte er und übernahm die Führung ins Dorfzentrum. Na der Professor würde Augen machen.


tbc Zeitsprung / mal sehen

[Elvis Strindberg]

"Freut mich, Sébastien!", erwiderte Elvis herzlich und schüttelte dem jungen Franzosen mit ordentlich Schmackes die Hand. Heute hatte ihn sein Glück aber wirklich lieb - erst die Yacht, jetzt sofort gefunden, wer gefunden werden musste.. Wenn's so weiterging, würde der Prof ihm noch einen Extrazuschlag zahlen, nur für sein freundliches Lächeln. "Ich bin Elvis." Tja, manchmal kam das Glück eben zu denen, die es verdienten, und nicht zu denen, die es sich leisten konnten.

Entschuldigend stellte er Perceptuas Koffer neben die Britin, denn es war wohl kaum zu erwarten, dass dieser Oscar Jones da war, wo auch der Professor und sein neuer Job auf ihn wartete, zeigte Teddy strahlend das Victory-Zeichen, ehe er sich von ihm seine Schuhe zurückholte, und folgte dann, nun wieder nur mit seinem eigenen Gepäck beladen, aber gefolgt von Teddy und auch Luca, Sébastien ins Dorf hinein.

tbc: nächster Tag

[Narracion]