Die Tempelchronik von Narracion

"Solange wir es May überlassen", ein kurzer, aufmunternder Blick zu der Frau, die selbst aus einer Scheibe Brot ein kulinarisches Erlebnis zu zaubern versuchte und von deren Müdigkeit vermutlich wenig übrig blieb, wenn sie mit Töpfen und Pfannen hantieren durfte, "wird es auf jeden Fall ein Erlebnis." Allegra lachte entspannt und hielt Javier die Hand entgegen, um ihm wieder auf die Beine zu helfen. "So jung, und schon so fertig? Oder baust du auf unser Mitleid, dass wir dich beim Abendessen füttern?" Wieder lachte sie. Die Sorgen waren zwar noch immer da, aber man musste auch mal das Positive sehen, und das hieß, dass sie eine ziemlich unangenehme Arbeit für die nächsten drei Monate abhaken konnten.
Und am Abend, wenn der Mond aufgegangen war, würde sie zu den acht Königinnen gehen und die Schutzrunen verstärken. Sicher war sicher.

tbc: nächster Tag (?)

Rappelte sich ächzend und stöhnend auf. Also ein Bordell zu leiten, war weniger körperlich anstrengend als das hier.
May tupfte sich mit einem Taschentuch ihre Stirn und kontrollierte in einem kleinen Handspiegel ihren Lippenstift.
"Nun meine Lieben, solange ich nicht dieses Gestrüpp hier kochen muss, wird mir schon was beißfestes gelingen."
Sich jetzt von dem Kraut auch noch bis in den Tempel verfolgen zu lassen? Nein, danke.
Sie zwinkerte den beiden zu. "Auch ein Tag hat mal sein Ende."

tbc: Nächster Tag