Vorderdeck

[Adam Turpin]

Sicher, weil es ja auch völlig ihrem Naturell entsprach anderen Leuten etwas Gutes zu tun. Wenn er nicht noch mit seinem Magen zu kämpfen hätte, würde er vermutlich lachen. Es war ja nichtmal so, dass er sie nicht mochte. Eigentlich kamen sie gut zurecht, meistens... hin und wieder... immer mal so zwischendurch. Aber jeder, der die gleiche Tortur durchgemacht hätte, wie er grade, wäre jetzt auch nicht der Stimmung für diese Scharade gewesen.
Seine Antwort war demnach nur ein trockenes, wenig beeindruckes "Aha". Mehr konnte und wollte er nicht dazu sagen. Nicht solange Teo anwesend war und irgendwas anhören könnte, was absolut nicht für ihre Ohren geeignet war. Teo war übrigens auch diejenige, die kurz gemustert wurde, als das Thema auf angeblich schöne Frauen zu sprechen kam, aber selbst das ließ er unkommentiert. Eigentlich nicht seine Art, aber wie gesagt, er kämpfte nach wie vor mit seinem Mageninhalt.
Natürlich sah er jetzt wieder aus wie das undankbare Arschloch, während sie die heilige Samariterin war. Wenn er es nicht schon gewöhnt wäre...

Er seufzte einmal kellertief - übertrieben zugegeben, nur um nochmal zu untermauern, dass Sofia ihm hier furchtbare Dinge antat - dann schaffte er es tatsächlich, sein Gepäck zu schultern und dachte auch an die Mappe, die für gewöhnlich sämtliche gefälschte Papiere für alle drei Ganoven enthielt. In mehrfachen Ausgaben, mit unterschiedlichen Namen, Karrieren und allem anderen Pi Pa Po, das noch dazu gehörte. Dann wandte er sich an Teo, ein tapferes aber etwas wackeliges Schmunzeln auf den Lippen. "Danke nochmal, für die Überfahrt und den erm... Kaffee?" Hatte scheußlich geschmeckt.

[Teo Howard]

Das Geplänkel zwischen den beiden entschädigte Teo eindeutig für das Genörgel ihres Passagiers beim Antreten der Fahrt! Der Kerl sah einfach aus, als müsste er kotzen, und dann musste er auch noch seinen Protest abschmettern lassen - herrlich! Teo hatte das mit unverhohlenem Grinsen genossen, während sie sich an die Reling gelehnt und mit ihren Fingern mit ein paar Schrauben aus ihrer Hosentaschen gespielt hatte. Was konnte es eigentlich Schöneres geben, als so eine Abendstimmung am Strand mit ein bisschen Gekeife von Möwen und Menschen?

"Oh, es war mir ein Vergnügen", sprudelte es fröhlich aus ihr heraus, als Adam sich verabschiedete. Sie ließ die Schrauben wieder in den Tiefen ihrer Tasche verschwinden und streckte ihm die Hand entgegen. "Genießen Sie Ihren Aufenthalt in dieser wunderbaren Bucht und beehren Sie uns bald wieder." Schade, dass sie ihren letzten Kaugummi vor dem Anlegen ins Wasser gespuckt hatte! Jetzt eine große Blase machen und zerplatzen lassen...

[Sofia Pereira]

Sofia grinste zufrieden vor sich hin, als sie in Teo eine offensichtliche Verbündete gefunden hatte. Offenbar konnte Adam mit seinen Klagen auch bei ihr nicht so etwas wie Mutterinstinkte wecken und sie hatte sichtlich Spaß an der kleinen Auseinandersetzung der Beiden. Sofia selbst hatte sich eigentlich nie die Frage gestellt, ob Adam wirklich so sehr litt, wie er immer tat. Wenn ja, war er zu bedauern. Auf der anderen Seite war es ihr schleierhaft, wie jemand so empfindlich sein konnte. Wenigstens schien die anstrengende Begrüßungszeremonie damit vorerst beendet und auch wenn sie sich eben noch darauf gefreut hatte, ihm mitteilen zu können, daß er jetzt auch noch zu einer romantischen Bootstour eingeladen war, die er ganz mit seiner Muskelkraft bestreiten durfte, war ihr bei der Vorstellung, wie er auf diese Mitteilung reagieren würde, eher ein wenig flau im Magen. Wahrscheinlich würden sie hier fest sitzen, bis es dunkel wurde, weil er darauf bestand, vorher den sichersten Seeweg zu errechnen, oder aber einen Fußweg zu suchen. Sofia hoffte inständig, daß die Vorstellung, sein Gepäck mindestens eine Stunde lang durch den Dschungel zu schleifen, von dieser Idee abbringen würde.
Sie reichte Teo ebenfalls die an und lächelte ihr freundlich zu.
"Vielen Dank für deine Hilfe."
Vielleicht war dieser Abschied ein bißchen voreilig und sie hätte die andere bitten sollen, ihr dabei zu helfen, Adam in das Ruderboot zu verfrachten, auch wenn sie hoffte, daß er in der Lage sein würde, sich freiwillig in sein Schicksal zu fügen.
"Soll ich dir etwas abnehmen?"
erkundigte sie sich zuckersüß, als er sich endlich daran machte, sein Gepäck zu schultern. Nicht, daß es am Ende noch hieß, sie würde kranke Menschen schlechte behandeln. Wobei sich bei Adam in ihren Augen definitiv die Frage stellte, wo genau er nun eigentlich krank war. Eher in der Magen,- oder Kopfgegend.

Tbc: Steg

[Adam Turpin]

Ihm fielen die Ölflecken an Teos Händen durchaus auf und das Lächeln blieb gepresst auf seinen Lippen, als er zum Abschied ihre Hand schüttelte. Wusch sie die zwischendurch? Schonmal was von Desinfektionsmittel gehört? Wenn er wirklich fies wäre - und eigentlich lag das nicht in seiner Natur, aber nach der Überfahrt war Zynismus durchaus erlaubt - war es sogar in U-Haft sauberer gewesen, als auf diesem Kahn. Nur verkniff er sich das natürlich. So grade eben.
"Passt schon", was übersetzt wohl so viel wie 'Brich dir nicht die Fingernägel ab' bedeuten sollte. Sein Gepäck war ohnehin leicht, zum einen weil er generell zum Leben nicht viel brauchte - Hauptsache es war sauber - und nach der ganzen Zeit Meister des akribisch platzsparenden Packens geworden war. Es war bemerkenswert, wie viel Stauraum ein einzelner Reiserucksack hatte. Lediglich die Mappe war heilig, denn in der schlummerten die Papiere, die sie seit Jahr und Tag vor dem Gefängnis bewahrten.

Er folgte Sofia die Gangway hinab, tapfer und mit halbwegs stabilem Gang und kaum, dass seine Füße festen Boden unter sich hatten, schwappte eine Welle der Erleichterung über ihn. Endlich Land. Kein Gewackel mehr, keine Übelkeit, einfach nur solider Boden. Gott war das herrlich.

tbc: Steg

[Teo Howard]

"Das war doch kein Thema." Sie drückte Sofias Hand etwas herzlicher und ging hinter den beiden her zur Gangway, um diese ganz vorbildlich zu sichern, während die Landratten von Bord gingen. Außerdem würde sie von hier einen wunderbaren Blick darauf haben, wie die zwei ins Boot kletterten. Zur Not konnte sie natürlich einen Rettungsring werfen - und sie würde ja auch die Leine des Ruderbootes lösen, aber... hach, sie war zu gespannt darauf, ob die beiden es auch alleine schafften.
"War schön, dich kennenzulernen, Sofia. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Und richte Oscar schöne Grüße aus!" Teo winkte den beiden nach.
Sooo - und wie pfiff sie jetzt unauffällig nach ihrem Onkel und Colin, die in der Kajüte waren, damit die das Schauspiel nicht verpassten..?

tbc: mal sehen, eventuell noch mal Steg

[Narracion]