Zahlen und Fakten über Narracion

[Narracion]

Flagge: drei senkrechte Balken (von links nach rechts) blau, grün, silber (meist weiß dargestellt). Im grünen Balken befinden sich in der Mitte rautenförmig angeordnet vier silberne Kreisflächen.

Lage: direkt am Pazifik, südlich von Panama, westlich von Kolumbien

Hauptstadt: Primera

Staatsform: Präsidialrepublik

Einwohnerzahl: ca. 11 Mio. Menschen

Fläche: ca. 220.000 km²

Währung: Dollar

Die fünf Provinzen: Primera (hauptsächlich Ebene, östlich der Berge, grenzt an Kolumbien), Secunda (nördliche Küstenregion von Panama bis zu den Bergen, kleiner Teil bewaldet), Tredente (Gebirgsregion und Ebene im Norden, grenzt an Panama und Kolombien), Los Nó (dichter Dschungel, teilweise schon von der Küste an, umfasst die Boccacciobucht, keine Außengrenzen), Sierra (südliche Küstenregion, gebirgig, grenzt an Kolumbien)

Die "Großen Städte": Primera (ca. 2,1 Mio. Einwohner, im Inland gelegen), Port Lalune (ca. 1,9 Mio, Küstenstadt), Corona (ca. 1,8 Mio, im Hochland gelegen), Evidan (ca. 1,6 Mio, am Mündungsdelta des Flusses Evidanas in den Pazifik), Neu-Argento (ca. 1,5 Mio, zwischen den größten Silberminen des Landes in den Westausläufern der Anden)



Flair: Da Narracion fiktiv ist, liegt es zwar in Südamerika und hat viele südamerikanische Einflüsse - dazu gehören aber keine unsicheren politischen Verhältnisse, keine Gettos und keine Armutsprobleme, keine Drogenkartelle, keine Guerillas im Urwald. Narracion zählt zu den friedlichsten Ländern der Welt - ein gutes Pfund Utopie garniert mit schönem Wetter und spannender Vergangenheit.

[Narracion]

Zwei Formen von Aberglauben sind in Narracion tief verwurzelt und vor allem jenseits der Großen Städte zu finden: der Glaube an Geister und der Glaube an Talismane.
Viele Menschen glauben, dass Menschen nach ihrem Tod zu Gespenstern werden, wenn sie noch etwas zu erledigen haben, und dass es spezielle Medien gibt, die dann mit den Gespenstern kommunizieren können. Erledigt man, was die Geister vor ihrem Tod nicht mehr tun konnten, kommt der Geist zur Ruhe; andernfalls quält er die Lebenden mit Alpträumen, Schreien in der Nacht, Schlafwandeln usw.
Ebenso ist der Glaube an Naturgeister weit verbreitet; dazu gehören gute wie böse Wassergeister, die für einen guten Fang oder den Untergang eines Schiffs sorgen, Luftgeister, die man nicht verärgern darf, weil es sonst einen schlimmen Sturm gibt, und Tiergeister, die den Wald schützen und unsterblich sind.
Talismane und Glücksbringer schützen nicht nur vor Geistern, sondern helfen auch in allen Lebenslagen. Besonders gute Glücksbringer sind seit Generationen in der Familie und sind zumindest in Teilen aus Silber. Beliebt sind Armbänder, Halsketten, Ringe und Anhänger, die man sich an die Kleidung nähen kann, manchmal auch kleine Beutel, die mit Steinen oder Kräutern gefüllt um den Hals getragen werden.


Individualverkehr ist selten; in den Großstädten verkehren Busse und U-Bahnen sowie Taxen, während Dörfer oft unerschlossen sind. Hier fährt man mit dem Fahrrad und nutzt für Überlandfahrten Busse oder den Zug. Entlang der Küste werden viele Wege auch mit dem Boot gemacht. Wer hier ein Auto hat, hat selten auch einen Führerschein dazu gemacht. Nur ungefähr ein Viertel der Bevölkerung hat einen Führerschein, die meisten davon arbeiten als Bus-, Taxi- oder Lkw-Fahrer. Die Prüfung kann mit Erreichen des 16. Lebensjahres gemacht werden. Für kleinere Fahrzeuge wie Motorroller oder Mofas sind keine Führerscheine nötig; es werden allerdings von den Verkäufern Unterrichtsstunden angeboten.


Die narracitische Küche ist international geprägt und reich an Gemüse, Obst und Gewürzen. Vor allem Rind- und Hähnchenfleisch, an der Küste auch Fisch und Schalentiere kommen auf den Tisch. Gefüllte Teigtaschen, Wraps mit dünnen Maisfladen und scharfe Eintöpfe gehören zu den Spezialitäten. Dazu trinkt man Mineralwasser, Fruchtsäfte oder Tee, das relativ alkoholarme einheimische Bier oder Rum(-Cocktails). Von narracitischem Wein ist abzuraten; guter Wein wird importiert. Suchtmittel Nummer 1 ist der Kaffee, dicht gefolgt von Schokolade, die hier vor allem dunkel und pur (mindestens 60% Kakaoanteil) verzehrt wird.


Narracion hat nur vier eigene Fernsehsender: Kanal 1 zeigt Dokumentationen und politische Talksendungen, Kanal 2 zeigt Sport und aktuelle Reportagen sowie mediale Großereignisse, Kanal 3 zeigt Seifenopern, Krimiserien und Telenovelas, und auf Kanal 4 laufen Comedy, Musik und Kabaratt sowie die Kinderstunde am Vorabend. Dazu kommen auf allen vier Sendern Nachrichtensendungen. Die vier Sender sind staatlich und werbefrei. Durch Satellitenschüsseln und Internetfernsehen können Sendungen aus aller Welt empfangen werden. Fernsehen für Kinder gilt als unschicklich.
Die Filmindustrie setzt vor allem auf Dramen, Romanzen und Krimis (die nur etwa in der Hälfte aller Fälle gut ausgehen) und hat einen eigenen Reigen von nationalen Stars hervorgebracht, die jenseits der Grenze niemand mehr kennt. Allerdings werden auch die Hollywood-Produktionen geliebt und ihre Stars verehrt. Die günstigeren Eigenproduktionen kosten weniger Eintritt in den Kinos, wo sie oft jahrelang laufen, werden aber seltener auf DVD herausgebracht, so dass sie vor allem in den Städten bekannt sind. Im Fernsehen laufen in der Regel keine Filme.


Die Länderendung in Narracion lautet ".nar". Durch den Umgang in der Schule werden die Kinder schon früh mit dem Internet als Informationsquelle vertraut gemacht. Natürlich wird das Internet auch für Kommunikation sowie Unterhaltung genutzt - hier sind die Standards mit denen in Nord- und Mitteleuropa vergleichbar.


In der klassischen narracitischen Mode wird Kleidung in zwei Schichten getragen: zu einer engen Hose, die in Stiefeln oder Mokassins endet und einem ebenfalls engen, ärmellosen Oberteil jeweils in naturverbundenen Farben (Braun- und Grüntöne) werden ein weites Hemd mit langen Ärmeln und breitem Gürtel sowie ein Poncho mit Kapuze getragen, die teils bunt bestickt oder mit Holz- und Metallperlen verziert werden.
Mittlerweile ist diese Kleidung aber meist Jeans oder Leinenhosen, T-Shirts und ähnlichen Oberteilen gewichen. Lagenlook (um den täglichen Temperaturwechsel zu ertragen) und lange Ärmel und Hosenbeine (gegen Insekten) sind aber immer noch beliebt.
In den Großen Städten hat es sich eingebürgert, dass an Universitäten, in Verwaltungsgebäuden, Gerichten und bei aller Art von Geschäften Anzug oder Dienstuniform getragen wird (bei Frauen entweder Hosenanzug oder Kostüm). Nur wenige tragen allerdings dazu eine Krawatte oder eine Fliege.
Hut oder Mütze sind in Narracion häufiges Accessoire.


Innerhalb der Großen Städte sind Handys weit verbreitet. Sobald man die Städte verlässt, wird das Netz der Sendemasten aber sehr dünn, sodass man auf Satellitentelefone zurückgreifen muss, um eine sichere Verbindung zu bekommen. In der Boccacciobucht haben aber selbst diese Verbindungsschwierigkeiten, wenn nicht eine Sendeantenne in der Nähe zu finden ist.


Es gibt eine ausgeprägte Märchenkultur in Narracion. Jedes Kind kennt das Märchen von den vier Brüdern, Bianca bei den vier Zwergen, von Rosalia, die vierhundert Jahre im Dschungel schlief, bis ein Krieger sie wachküsste, das Märchen von den vier Wünschen des Dschinn und vielen weiteren Geschichten und Sagen. Viele spielen im Dschungel, viele haben einen starken Bezug zur Vier (die auch in vielen Redewendungen Einzug gehalten hat).
Darüber hinaus gilt Lyrik als höchste Literatur, während es zwar einen breiten Markt für Liebes- und Kriminalgeschichten gibt, die in hohen Auflagen gedruckt und günstig verkauft werden, Belletristik allgemein aber nicht als hochwertig gilt. Es gibt kaum Dramatiker in Narracion; wer szenisch schreibt, schreibt Filmdrehbücher.


In Narracion finden sich Vornamen aus vielen Sprachräumen: spanisch und portugiesisch, englisch und französisch, deutsch und italienisch sowie aus vielen weiteren europäischen Sprachen, dazu arabische, asiatische und indianische (Quechua-)Namen.
Etwa die Hälfte der Bevölkerung hat einen bis zwei Vornamen und einen Familiennamen, auf den sich die Eheleute bei der Heirat einigen müssen (Doppelnamen sind nicht erlaubt).
Die andere Hälfte hat einen Vornamen und zwei Nachnamen, die nach der spanischen Namensgebung vererbt werden: Jedes Kind erhält jeweils den ersten Nachnamen des Vaters und den ersten Nachnamen der Mutter - die Reihenfolge wird in der Familie für alle Kinder festgelegt oder erfolgt alphabetisch.
Auch die Nachnamen zeugen dabei von der Vielfalt der kulturellen Erben der narracitischen Bevölkerung.


Die südamerikanischen Einflüsse (von Samba bis Tango, von Chachacha bis Lambada) sind sowohl in der klassischen, der Volks- wie auch in der populären Musik hörbar. Anspruchsvoll sind die Vierklänge, die gerade die Volkslieder prägen. Viervierteltakt und Quarten sind ebenfalls häufig in den Volksliedern zu finden.
Typische Instrumente in Narracion sind Flöten, Gitarren und Rhythmusinstrumente wie Trommel oder Tamburin; dazu kommen Klavier und Blechblasinstrumente.
In der populären Musik ist die Bandbreite übrigens beachtlich: Pop, Punk, Metal, Rock, Jazz und Rap finden sich bunt gemischt in den Charts.


Die bestimmende Religion in Narracion ist das (katholische sowie protestantische, häufig sogar ökumenische) Christentum. Etwa 75% der Bevölkerung bezeichnet sich selbst als christlich, 15% machen die Angehörigen des Islams und des Judentums aus, die übrigen 10% verteilen sich auf hinduistischen, buddhistischen oder gar keinen Glauben (wobei Atheismus sehr selten vertreten ist).
Staat und Religion sind streng getrennt. Darüber hinaus herrscht Religionsfreiheit.


Kinder in Narracion besuchen in den Städten nach ihrem vierten Geburtstag für vier Jahre eine Vorschule, in der neben Basteln, Musik, Sport und Spiel bereits Lesen, Schreiben und die Grundrechenarten sowie Geschichte und Geografie gelehrt werden. Von 8 bis 12 folgt die Grundschule, oft bereits im Kurssystem, wo Naturwissenschaften, Staatskunde, Kunstgeschichte, Informatik und Haushaltslehre hinzukommen. Ab der Grundschule ist der Unterricht ganztägig - mit einer sehr großzügigen Mittagspause. Die Oberschule, in der diese Fächer vertieft werden, kann nach vier Jahren mit dem Doce (=12) abgeschlossen werden. An größeren Schulen ist es möglich, an der Oberschule vier weitere Jahre zu bleiben (von 16 bis 20) und in vier ausgewählten Haupt- sowie vier Nebenfächern weiter unterrichtet zu werden. Das Examen, das man zuletzt in vier dieser Fächer ablegt, berechtigt zum Studium an der Universität oder Fachhochschule. Diese vier Jahre gelten als Orientierungsphase für Studierende; bestimmte Prüfungen aus dieser Zeit können für ein späteres Studium angerechnet werden.
Außerhalb der Städte werden Kinder meist nur in Vor- und Grundschule betreut. Mit 12 Jahren, manchmal auch schon direkt nach der Vorschule, geben die meisten Eltern ihre Kinder dann in ein Internat in der nächsten Stadt.
Das Studium in Narracion dauert in den meisten Studiengängen vier Jahre und wird in Trimester unterteilt: drei Monaten Vorlesungen folgt im April, August und Dezember ein freier Monat. Absolviert man sein Studium in der Regelzeit, ist man also mit 24 Jahren "fertig".
Das gesamte Schulsystem ist staatlich; Schulbücher und Examensinhalte werden von einer zentralen Stelle aus festgelegt.


Zuviel nackte Haut gilt in Narracion als unschicklich (Nacktbaden ist verboten), und pornografische Literatur und Filme dürfen gemeinsam mit weiterem Erotikbedarf nur in Bordellen verkauft werden - die einzige Ausnahme sind Verhütungsmittel, die in Drogerien und Apotheken erhältlich sind. Bordelle und Prostitution sind legal, für Männer wie Frauen aber gleichermaßen "unehrenhaft", denn das Ideal ist eine feste Zweierbeziehung (die Ehe). Küssen und Händchen halten sind das äußerste, was selbst verheiratete Paare in der Öffentlichkeit tun sollten. Sex um der reinen Lust willen ohne eine weitere Beziehung wird öffentlich verachtet, und in der Ehe gilt Treue als oberstes Gebot. Dabei wird übrigens kein Unterschied zwischen Homosexualität und Heterosexualität gemacht (die Kirche in Narracion ist ungemein aufgeklärt und traut auch gleichgeschlechtliche Paare).
Die christliche Sexualmoral ist hier generell abgeschwächt: Weder Verhütung noch Sex vor der Ehe sind tabu - allerdings wird viel Wert darauf gelegt, dass man den Menschen, mit dem man schläft, auch liebt und sich öffentlich zu ihm bekennt.
Verboten sind Sodomie und Sex mit Minderjährigen, wobei eine Grauzone bei Jugendlichen zwischen 14 und 18 herrscht, die mit ungefähr Gleichaltrigen sehr wohl erste Erfahrungen machen dürfen. Eine sexuelle Aufklärung beginnt in der Grundschule und hat zunächst einen biologischen Schwerpunkt (Fortpflanzung), dann einen medizinischen (Gefahren durch Krankheiten oder ungewollte Schwangerschaft inkl. Verhütung), dann einen religiösen (christliches Gebot: kein Sex vor der Ehe - theoretisch), zuletzt in der Oberschule wird auch auf die lustvolle und spaßige Seite hingewiesen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Schülerinnen und Schüler oft schon selbst in der aktiven Erprobungsphase.


Die beliebtesten Sportarten in Narracion sind Fußball, Baseball und Tischtennis sowie - insbesondere an den Küsten - Sportsegeln, Tauchen und Schwimmen. In der Schule werden in der Regel Gymnastik, Leichtathletik, Fußball und Schwimmen unterrichtet.


Große Verbrecherorganisationen und Bandenkriminalität á la Mafia gibt es in Narracion nicht. Auch Drogenhandel und Zwangsprostition sind äußerst selten. Neben den "klassischen" Verbrechen wie (Bank-)Raub, (Einbruchs-)Diebstahl, Mord, Erpressung, Vergewaltigung, Betrug, Geldfälscherei oder Körperverletzung sind in Narracion vor allem Umweltverschmutzung sowie Grabräuberei und Schmuggel von archäologischen Artefakten schwere Vergehen. Bei Vergehen wie "Erregung öffentlichen Ärgernisses" (häufig in Zusammenhang mit intimen Treffen), "Unbefugtem Bereisen oder Betreten von Schutzzonen" oder "Passvergehen" (Aneignung falscher Namen, Titel usw.) helfen oft großzügige Strafzahlungen im Vorfeld, um die Ermittlungen einzustellen. Korruption taucht im Strafgesetzbuch gar nicht auf.
Es gibt keine Todesstrafe in Narracion, auch körperliche Gewalt gegen die Inhaftierten ist verboten. Es gibt keine Geschworenenprozesse; der Richter fällt das Urteil. Generell liegt die Beweislast beim Ankläger.
Die Gefängnisse von Narracion haben allerdings keinen besonders guten Ruf. Von einigen wenigen Vorzeigegefängnissen abgesehen sind die meisten unterfinanziert, was auch innerhalb der Mauern der Bestechung Tür und Tor öffnet. Einige behaupten, die Gefängnisse wären der einzige rechtsfreie Raum in Narracion.