Fischmarkt

[Damian Cochrane]

cf: Hafenkneipe

Damian Cochrane
Damian hatte sich höflich nickend und mit einem Abschiedsgruß auf den Lippen bei den beiden Canalli Männern verabschiedet und war Santiago nach draußen gefolgt.
Er zuckte mit den Schultern, als Santiago sich wegen dem Handys entschuldigte. "Mein Herz hing nicht an diesem Telefon. Mach' dir darüber mal keine Gedanken." Aber gut zu wissen, dass Santiago noch welche dabei hatte. Dann musste er nicht ohne Kommunikationsgerät durch den Dschungel stapfen. Man konnte schließlich nie wissen, was auf einen zu kam. Insbesondere in so einer Dschungelhölle.

Damian stieg in das Fahrzeug und verließ es nach kurzer Zeit auch schon wieder. Er folgte Santiago über den Markt, während er noch einmal neugierig seine Umgebung begutachtete. Aber wirklich interessante oder gar hilfreiche Stände konnte er hier nicht entdecken.
Allerdings war das restliche Team doch etwas interessanter. Hm, hatte Santiago ihm gesagt, dass sie eine Frau an Bord haben würden? Er konnte sich nicht erinnern. Er musterte sie kurz von oben bis unten. Nun gut. Erst ein Grünschnabel und nun eine Frau. Es versprach ein interessanter Auftrag zu werden. So viel stand fest.
Er tippte sich zur Begrüßung gegen die Stirn und schüttelte dann den Kopf. "Ich habe alles was ich brauchen werde." Zumindest dem derzeitigen Stand nach.

[Dante Powell]

Noch ehe Santiago und Damian sie ansprachen, hatte Dante sie bereits entdeckt. Er zerknüllte die nunmehr leere Pappschachtel, sah sich erfolglos nach einem Mülleimer um und griff noch einmal nach seiner Wasserflasche, um den Rest des salzigen Pommesgeschmacks von seiner Zunge zu spülen. "Sie kommen", informierte er Emily beiläufig, blieb aber ruhig sitzen. Offensichtlich hatte Santiago ihn gesehen; warum Aufmerksamkeit erregen durch albernes Herumwinken?
"Holá", erwiderte er die Begrüßung und wartete gespannt, ob Santiago schon etwas über seinen Termin gerade sagte oder ob er damit warten wollte, bis sie nicht mehr auf einem öffentlichen Platz standen. Als er nichts erzählte, verschob Dante alle Fragen danach auf später. "Ich muss nur noch mein Gepäck abholen", sagte er. "Wollte das Zeug nicht mitten durch die Stadt schleppen." Manchmal kam die örtliche Polizei in so Hinterkäffern wie dem hier auf die Idee, ihre Macht zu demonstrieren, indem sie gerade große Leute filzten, und er wollte dann nicht sein kleines Arsenal erklären müssen. "Der Pilot erwartet uns an der Maschine an dem Pier dahinten." Er deutete mit dem Daumen über seine Schulter in die entsprechende Richtung und erhob sich von seinem Sitzplatz. "Wir können jederzeit abheben."

[Emily Evans]

Emily zuckte nur unbekümmert mit den Achseln, als Dante sie fragte, ob sie sich nicht noch umsehen gehen wollte. Die Chancen, hier einen Comic zu bekommen, geschweige denn einen interessanten oder neuen, schienen ihr nicht sonderlich hoch. Da konnte sie sich die Zeit auch sparen und lieber noch ein paar Minuten die Ruhe vor dem Sturm genießen.
Noch ehe sie etwas erwidern konnte, hörte sie Dante auch schon die Ankunft ihres Teams ankündigen, sie erhob sich und drückte ihren Rücken durch. Dieses auf der Kaimauer hocken war doch recht unbequem… Interessiert blickte sie den beiden Männern entgegen, während sie den Lutscher in ihrem Mund drehte und es genoss, wie die erdbeerige Süße sich über ihre Zunge verteilte.

„Guten Tag, die Herren!“ grinste die kleingewachsene Frau gutgelaunt und streckte erst Santiago, dann Damian ihre rechte Hand entgegen; natürlich war ihr Händedruck dabei nicht übermäßig stark, aber gerade im Vergleich zu ihrer Größe und Statur durchaus selbstbewusst und offensiv. Sie blickte Damian neugierig an und stellte sich kurz vor. „Evans. Emily Evans. Auf gute Zusammenarbeit.“ Ein kurzes Vorstellen war schon angebracht, sie war immerhin gut erzogen. Meistens. Und schwupps landete der Erdbeerlolli, den sie in ihrer Linken gehalten hatte, wieder in ihrem Schleckermäulchen.
Als Santiago fragte, ob noch jemand was zu erledigen habe, blickte sie kurz zögernd in Richtung der Imbissbude. Vielleicht sollte sie sich noch einen kleinen Lutscher-Vorrat anlegen. Beziehungsweise den bestehenden erweitern. Irgendwo in den Untiefen ihres Rucksacks hatte sie natürlich einige Süßigkeiten verstaut. Sie war ja nicht verrückt und zog in den Dschungel, ohne die nötige Nervennahrung dabei zu haben.
„Nein, ich habe vorerst alles, was ich brauchen werde.“ Natürlich wusste sie nie, ob sich das nicht noch ändern würde, aber selbst wenn etwas fehlte, war sie im Improvisieren doch fast so gut wie MacGyver. Geschäftig verstaute Emily ihre Wasserflasche in einer Seitenhalterung an ihrem Rucksack, ehe sie ihn schulterte. „Ich bin zu jeder Schandtat bereit.“

[Santiago]

Emilys Handdruck war fest und selbstbewusst. Dieses Selbstbewusstsein würde sie auch brauchen, so ganz allein unter Männern. Aber Santiago machte sich da wenig Sorgen, er hatte sie schon in Aktion erlebt. Er hoffte bloss, dass Damian und Dante nicht auf dumme Gedanken kamen, es war natürlich immer ein gewisses Risiko, eine Frau im Team zu haben. "Auf gute Zusammenarbeit", echote er Emilys Wunsch. Ausser Dante waren auch alle soweit.

"Nun gut, dann würde ich sagen, du holst deine Sachen, und wir treffen uns dann direkt am Pier. Es gibt keinen Grund, noch mehr Zeit zu verlieren, die Expedition dürfte inzwischen bereits per Schiff an der Küste des Dschungelgebiets angekommen sein. Und viel mehr als einen kleinen Vorsprung sollten wir ihnen nicht lassen." Weitere Details gab es dann, wenn sie unter sich waren.

Während Dante in eine andere Richtung ging, um sein Gepäck zu holen, bahnte sich das Trio seinen Weg durch den Markt und die Menge zum Pier. Santiago kramte aus seinem Rucksack ein weiteres Satellitentelefon und hielt es Emily hin. "Satellitentelefon mit sehr stabiler, lang haltender Batterie, auf diese Weise werden wir auch im tiefsten Dschungel immer in Kontakt bleiben können." Wenige Minuten später erreichten sie das Wasserflugzeug an der Mole, wo der Pilot sie bereits erwartete.

tbc: Boccacciobucht/Äußerer Dschungel

[Damian Cochrane]

Damian Cochrane
Damian nahm den Händedruck der Höflichkeit halber an. Zudem wollte er sich nicht gleich zu Beginn schlecht mit der Truppe stellen. Wer wusste denn schon, wie lange sie nun genau zusammen die Zeit verbringen mussten.
"Damian", antwortete er Emily, behielt aber seinen Nachnamen für sich. Was ging es sie denn auch an.
Er musste die kleine Frau noch einmal kurz und wandte sich dann ab. Es versprach noch amüsant zu werden. Ihre äußeren Züge ließen darauf schließen, dass sie eine erwachsene Frau war. Aber ihr Verhalten schien kindlich zu sein. Sein Blick wanderte für Sekunden zu Santiago. Was er sich dabei wohl gedacht hatte? Und wofür sollte sie gut sein? Damit sie was zum abreagieren hatten?
Er schob seine Hände die Taschen und folgte den anderen zu ihrem Transportmittel in die grüne Hölle - wie Damian sie vor einer Weile betitelt hatte.
Jetzt mussten sie nur noch auf Dante warten.

[Dante Powell]

"Ich brauche nicht lange." Dante nickte Santiago knapp zu, nahm seinen Müll mit und nach einem weiteren knappen Nicken in Damians und Emilys Richtung ging er davon. Er schien zu schlendern, sich fast ziellos den Weg zwischen den Fischhändlern und ihren Kunden zu suchen, doch tatsächlich kam er ziemlich schnell voran, und nachdem er einen kleinen Abstecher zu einem öffentlichen Mülleimer gemacht hatte, ging er zügig in Richtung seiner Unterkunft, wo ein gut gefüllter Rucksack nur darauf wartete, um einen Revolver ergänzt zu werden, der unter dem Bett, und einem Kästchen, das im Spülkasten der Toilette versteckt gewesen war - Klischees, ja, aber wenn sie doch funktionierten?

Kaum zehn Minuten später näherte sich Dante auch schon abreisebereit dem Pier. Hoffentlich hatte Santiago in der Zwischenzeit nichts Wichtiges erzählt! Aber was er wissen musste, würde er schon erfahren.

tbc: Boccacciobucht/Äußerer Dschungel

[Emily Evans]

Geschäftig zurrte die zierliche Frau die Gurte ihres Rucksacks fester, er war doch recht voll und nicht gerade leicht, aber wenn man den Rucksack korrekt aufhatte, war das dank dessen guter Qualität kaum ein Problem, auch nicht für jemanden mit ihrer Gestalt. Was ihre Ausrüstung anging, achtete Emily jedenfalls immer sehr auf gute Qualität, und genauso führte sie auch ihre Aufträge durch. Dass sie sonst ein relativ lockerer Mensch war, der viel lachte und durchaus hin und wieder verspielt war, hatte darauf keinerlei Auswirkungen.
Sie blickte Dante nach und murmelte amüsiert zu Santiago: "Er ist wirklich ein Sonnenschein!" Mit einem Plopp verschwand ihr Lutscher wieder in ihrem Mund, nachdem sie die kleine Stichelei abgelassen hatte und strich mit einer fließenden Bewegung ihre Kleidung glatt.
Das würde wirklich ein interessanter Tripp werden, da war sie sich sicher. Dass Emily mit drei Männern zusammenarbeitete, machte ihr nichts aus, mit den meisten Männern kam sie ohnehin besser klar als mit Frauen. Beziehungsweise Tussis. Auch wenn sie nicht so aussah, sie konnte anpacken und im Gegensatz zu den meisten anderen Frauen hatte sie keine Probleme damit, sich die Finger schmutzig zu machen und ein abgebrochener Fingernagel war kein Weltuntergang. Dass der Umgangston unter Männern meist etwas rauer war, störte sie auch nicht, damit kam sie klar. War ja nicht ihre erste Mission dieser Art, wenngleich natürlich jeder Auftrag für sich viel Neues mit sich brachte. Aber deswegen mochte sie ihren 'Job' ja auch so. Es wurde nie langweilig.
Emilys Blick wanderte kurz über das Telefon, das sie Santiago mit einer Hand abnahm und sie nickte zufrieden. Diesen Typ kannte sie bereits. Fachmännisch: "Eins der besten auf dem Markt, gute Wahl." Sie steckte es sorgfältig in eine ihrer Taschen und wartete auf das Zeichen zum Abflug.

tbc: Boccacciobucht/Äußerer Dschungel

[Narracion]

[Teo Howard]

Obwohl es noch früh war - insbesondere für eine Selenistin eigentlich viel zu früh - herrschte auf dem Fischmarkt reges Treiben. Die Einkäufer der Läden und Restaurants mühten sich, einander die besten Fänge streitig zu machen und die besten Preise auszuhandeln, und die Fischer bemühten sich ihrerseits, den besten Fang zu präsentieren und ihren Schnitt zu machen. Teo ließ sich bisweilen gähnend von ihnen über den Markt treiben, grüßte Bekannte und Freunde und lauerte dabei darauf, jemanden zu treffen, der mit Neuigkeiten versorgt werden wollte. Seit Miguel mitten in der Nacht überraschend vor ihrer Tür gestanden hatte - ihre Mitbewohnerin hielt ihn jetzt für ihren Freund, aber damit konnte Teo leben - war sie halbwegs auf dem neuesten Stand, und der hieß, dass sie entlang des Flusses verdammt vorsichtig sein mussten, bis sie die Große Hand hinter sich ließen. Sie hatte es nicht übers Herz gebracht, den armen Kerl zu wecken, der von der nächtlichen Ruderei so müde gewesen war, dass er ihr bald im Stehen weggenickt wäre, und deshalb lag er jetzt vermutlich noch auf ihrem Sofa, bald würde er aufbrechen, um zu seiner Aufgabe zurückzukehren. Und sobald Miguel wieder bei der Expedition war, würde er natürlich dafür sorgen, dass sie weiterreisten, aber es war im Prinzip eine Frage von Stunden zwischen dem garantierten Weiterreisen der Expedition flussaufwärts und ihrer eigenen Ankunft. Apropos. Es war langsam Zeit, ihrem Onkel auf den Zahn zu fühlen und einen Weg zu finden, sich die Caminante ab Donnerstag Nachmittag für 24 Stunden ausleihen zu können. Beim letzten Mal war ein Spiel der Clams gewesen; da war es ihm kaum aufgefallen. Ob sie da wieder Glück haben würde?

Teo ließ sich zum nächsten Zeitschriftenstand treiben, holte sich an der Kaffeebude gleich noch ein zweites Frühstück und suchte sich dann einen Platz etwas am Rand, um ungestört einen Blick in den Sportteil werfen zu können. Da musste doch ein Spielplan drinstehen...

[James Howard]

[Einstieg]

"Seit wann begeisterst du dich denn ernsthaft für Sport?"
Früher Morgen, gutes Wetter, Fischgestank und die Freude, der eigenen Nichte den ersten Herzinfarkt des Tages einzujagen. Das nannte er mal einen guten Start. Normalerweise verließ er das Haus ja nicht vor dem Frühstück, aber nachdem sein Kühlschrank ihn mit gähnender Leere begrüßt hatte - der Fluch der Junggesellenbuden, da fraß das Essen quasi sich selbst - und ein Anruf bei Collin ihm bestätigt hatte, dass der wie erwartet auch nichts Essbares in der Bude hatte, das nicht flüssig war, war er also losgestiefelt um sich besagtes Frühstück irgendwo anders zu besorgen. Mit Teo hatte er um die Uhrzeit noch nicht gerechnet, die traf er normalerweise erst gegen Mittag an der Caminante.
"Kann ich dir irgendwie weiterhelfen bei deiner sowieso schon hinfälligen Recherche?" Er hatte seine Nichte von der Schifffahrt überzeugen können, er würde sie auch von ihrer Liebe zu Baseball überzeugen! Ob sie wollte oder nicht.